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Drehmoment Reifenwechsel


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Um das noch zu klären:

Mit was soll ich die Gewinde schmieren? Mein Schrank in der Werkstatt gibt her: MoS2, Kupfer/Keramikpaste, Plastilube, Anti-Seize, Retinax, WD40, Ballistol und andere Mittelchen aus dem schier unerschöpflichen Potpourri der Petrochemie.

Gruß Higgins

Bearbeitet von Higgins*
Geschrieben

..am besten nimmt man Murmeltierfett.. ;)

Gruß,

DerDodel

Geschrieben

Danke Uwe für die ausführliche und auch für Normalsterbliche verständliche Erklärung. Ganz besonders freut mich, dass auch du als Fachmann das Schmieren der Bolzen empfiehlst.

Und auch das Nachziehen mache ich immer noch, auch wenn die Werkstätten sagen, es sei heutzutage nicht mehr nötig. Meistens ist es auch nicht nötig, aber lieber mal unterwegs schmutzige Finger als ein Rad zu verlieren. Ich bin da gebranntes Kind, was das Anziehen der Schrauben durch Fach-Werkstätten anbelangt.

Bei der Montage der Winterreifen auf Felgen kein neues Ventil eingesetzt, entsprechend (zum Glück erst daheim) Druckverlust. Ich habe die Schrauben (nicht nass oder schmutzig) in der trockenen Garage mit viel Platz zum Schrauben nicht aufbekommen...einen Tag nach der Montage. Weder Radkreuz noch Schlüsselverlängerung. Am Telefon lachte mich der Pannendienstmann zuerst aus. Er hats dann aber auch nur mit dem Kompressor geschafft...

Geschrieben

Schöne Erklärung in der Tat. Aber wie schon in #3 geschrieben und durch Selbstversuche verschiedener Mitforisten bestätigt: Zu locker ist schlecht (logo!), zu fest geht bei sachgerechtem Einsatz der Bordmittel eigentlich auch nicht ohne Fahrlässigkeit. Also die Theorie in allen Ehren, aber wenn man sieht, welche Kaliber die Radbolzen haben und welche Kräfte bei der Montage walten, erachte ich einen Drehmomentschlüssel für nicht notwendig.

Die Sicherheitsreserven, die in dem System stecken, sind so ausreichend, dass es m.M. nicht darauf ankommt, ob ich mit 90, 95 oder 105 Nm anziehe. Außerdem kommen dann noch Ungenauigkeiten beim Werkzeug (plus Parallaxefehler beim Einstellen) und die Abweichungen von den Laborbedingungen (Reibung wurde schon genannt, mir fiele da noch Kraftschlüssigkeit des Werkzeuges und damit verbunden Biegemomente quer zur planmäßigen Zugrichtung oder wie wär's mit nicht planem Auflager, etc. pp. ...) dazu.

Man macht mit dem Drehmomentschlüssel mit Sicherheit nichts falsch, aber wirklich notwendig dürfte er allenfalls für Grobmotoriker oder sehr unsichere Menschen (die das bspw. noch nicht oft gemacht haben) sein.

Schöne Grüße

Peter (auch Ingenieur)

Geschrieben

Xantia und BX haben auch noch "stabiles" material-die neuen citroen haben alle M12er radbolzen, z.t mot hohlem kopf. und die reissen ab.oder das gewinden zerlegts in der nabe. beides schon gesehen. btw: wir ziehen die räder auch mit dem schlagschrauber fest-aber auf der schwächsten stufe, ca 70-80 nm. und dann wird der korrekte wert mit dem drehmomentschlüssel nachgezogen. wer die mit volldampf anknallt hat n vogel. wie gesagt-nicht das erste mal das ich verlorene oder abgerissene radbolzen gesehen habe. bei xantia und co zwar noch nie, bei den neuren modellen allerdings schon, zuletzt vor 2 wochen bei nem C5 1. 2 mal neue radnabe vorn...

alufelgen mit beschädigtem sitz sind an der tagesordnung, das registrier ich schon gar nicht mehr...

Geschrieben

Man macht mit dem Drehmomentschlüssel mit Sicherheit nichts falsch, aber wirklich notwendig dürfte er allenfalls für Grobmotoriker oder sehr unsichere Menschen (die das bspw. noch nicht oft gemacht haben) sein.

Schöne Grüße

Peter (auch Ingenieur)

Hallo Peter,

erwartest du wirklich, so was bleibt unkommentiert ?

Sorry, ich muß dir da ganz arg widersprechen, da ich in der Richtung schon zu viel erlebt hab.

Den Unterschied zwischen 90 und 120 Nm bemerken die wenigsten.

Schlimm daran ist aber nicht der Bereich von 90 bis 120 Nm, der ja noch zu verschmerzen wäre,

sondern dass es deswegen auch 70 oder 150 Nm sein können.

Da gibt es dann 2 Ergebnisse -> locker oder Felge verformt/Nabengewinde zerstört.

Da wird zu viel gepfuscht, beim selbst schrauben, wie in den Werkstätten.

Ein Test dürfte als Ergebnis haben, dass bei 50 % aller Autos die Radschrauben entweder zu locker oder zu stramm angezogen sind.

Gruß Herbert (der Zündkerzen auch nur mit Drehmoment anzieht)

  • Like 1
Geschrieben
Ein sehr schöner Beitrag, gefällt mir :-)

Du läßt auch die gern diskutierte Frage nicht offen, ob Radbolzen sauber und geschmiert sein müsen oder nicht.

Dem schliesse ich mich vollumfänglich :) an! Danke Uwe!
Geschrieben
Ein sehr schöner Beitrag, gefällt mir :-)

Du läßt auch die gern diskutierte Frage nicht offen, ob Radbolzen sauber und geschmiert sein müsen oder nicht.

Dem schliesse ich mich vollumfänglich :) an! Danke Uwe!

danke, freut mich, aber wegen der gern diskutierte Frage der Schmierung: naja, bin ich eher ausweichend.... ;)

Bei den (fachfremden) Quellen, auf die ich mich in #22 beziehe, ist das Anzugsmoment ausdrücklich angegeben für Zitat: "Muttern mit Molybdänsulfid oder gleichwertigem Schmierstoff behandelt". Man sollte sich ja nicht der Vorstellung hingeben, dass da das Fett trieft. Ist aber auch nicht "trocken und rostig". Letztlich entscheidend unser Problem hier ist, für welche Randbedingungen Citroen die 90 Nm angegeben hat. Eigentlich sollten sie es unter Praxisaspekten halbwegs fehlertolerant ausgelegt haben. Jedenfalls ist das ganze Thema nicht ohne, das belegen die jüngsten Normungsexzesse zum Thema Vorspannverfahren etc., siehe DIN EN 1090-2, auch wenn sich das gerade in einer anderen Fachrichtung abspielt. Gruß, Andreas

Geschrieben
Dem schliesse ich mich vollumfänglich :) an! Danke Uwe!

Ich meinte natürlich nicht nur Andreas, sondern auch Uwe, für das Einbringen von umfänglichem äußerst aufschlußreichem Wissen.

Geschrieben (bearbeitet)
Hallo Peter,

erwartest du wirklich, so was bleibt unkommentiert ?

Sorry, ich muß dir da ganz arg widersprechen, da ich in der Richtung schon zu viel erlebt hab.

[...]

Gruß Herbert (der Zündkerzen auch nur mit Drehmoment anzieht)

Hallo Herbert,

nein, habe ich eigentlich nicht erwartet. Und ich kann auch (mit Ausnahme des C1, der aber ja auch kein Citroen ist) nicht für aktuelle Fahrzeuge sprechen.

Was die Streuung des Drehmomentes ohne die Verwendung eines Drehmomentschlüssels angeht: Da ich ja keinen Drehmomentschlüssel für den Radwechsel benutze (sehr wohl aber für Zündkerzen oder irgendwelche Schraubverbindungen in den Innereien eines Motorblocks), kann ich die von mir verwendeten Werte auch nur schätzen (und ich hatte mit meiner Vorgehensweise an keinem Fahrzeug in den letzten 20 Jahren irgendwelche Probleme). Aber ich gehe davon aus, dass niemand mit Bordwerkzeug (!) und bei sachgemäßer Verwendung des selben, einen unbeschädigten Radbolzen in einer gesunden Radnabe "aus Versehen" ab- oder ausreißen kann. Dazu muß man mit einer Verlängerung arbeiten, den Bolzen schief ansetzen, auf dem Werkzeug herumspringen oder sonst irgend einen Humbug treiben. Wäre ein Rad ausschließlich mit einem Drehmomentschlüssel fach- und sachgerecht zu montieren, müßte dieser im Bordwerkzeug vorhanden sein. Ansonsten kann man als Hersteller von Kraftfahrzeugen seiner Kundschaft kaum ruhigen Gewissens zumuten, einen Radwechsel selbst vorzunehmen (und sei es nur das Reserverad nach einem Platten). Und die US-Amerikaner hätten schon die gesamte Kfz-Industrie mit entsprechenden Klagen überzogen...

Und nochmal: Ich (und nur ich ganz persönlich) halte den Einsatz eines Drehmomentschlüssels für das Anziehen von Radmuttern und -bolzen bei mir bekannten Fahrzeugen für übertrieben. Wer einen für diesen Zweck verwenden will, soll das gerne tun, er macht damit sicherlich nichts falsch. Ich (und wieder nur ich ganz persönlich) halte die Drehmomentdiskussion bei der Radbefestigung für übertrieben akademisch. Die Randbedingungen für das korrekte Einhalten des vorgegebenen Moments sind im Alltag einfach nicht gegeben (siehe mein vorheriger Beitrag). Es geht hier nicht um Feinmechanik, sondern im Gegenteil, gemessen an anderen Schraubverbindungen, die man bspw. in und am Motor findet (wo die Randbedingungen auch eher im Sinne des Erfinders sind, was Korrosion und Umwelteinflüsse sowie die Häufigkeit des Lösens und Festziehens angeht) um ausgesprochene Grobmechanik.

Die Schrauben müssen schlichtweg so fest sitzen, dass sie sich nicht von selbst wieder lösen. Außerdem sollten weder Radnabe, Schraube noch Felge beschädigt werden. Und der dafür in Frage kommende Drehmomentbereich hat mit Sicherheit eine größere Bandbreite als 10 oder 15 Nm. Man möge sich nur mal kurz vor Augen führen, was für Kräfte auf so einen Radbolzen wirken können, wenn man bzw. in spitzem Winkel auf einen hohem Bordstein fährt. Die da auftretenden Zugkräfte auf unseren Radbolzen und das Gewinde dürften deutlich über dem liegen, was dem Material bspw. von einem Anzugsdrehmoment von 110 Nm zugemutet wird.

Gut, der "Grobmotoriker" war eine schlechte Wortwahl, das gebe ich zu und ich nehm ihn gerne zurück. Das 70 oder 150 Nm nicht im Sinne des Konstrukteurs sind, ist auch klar - widerspricht aber nicht meinen Auslassungen. Wer nicht das notwendige Gefühl aufbringt, um irgendwo sinnvoll dazwischen zu landen, der soll eben doch zum Drehmomentschlüssel greifen. Oder noch besser: Er/Sie sollte es mit den Rädern wie mit den Bremsen handhaben: Es sind sicherheitsrelevante Bauteile - und die läßt man dann lieber in der Werkstatt bearbeiten (auch auf die Gefahr hin, dass es dort möglicherweise auch nicht besser gemacht wird).

Nichts für ungut - ich will hier wegen so einem Thema niemandem auf den Schlips treten.

Schöne Grüße

Peter

Bearbeitet von ACCM Peter D.
Geschrieben

@ Uwe und AX Furio:

Vielen Dank für Eure Ausführungen!

Gruß

Karl-Heinz

Geschrieben

Hello,

too much monkey business, all you zombies hide your faces.

Regards citkasach.

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