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40 Jahre Citroën CX


Auto nom

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http://www.handelsblatt.com/auto/nachrichten/wie-der-citroen-cx-automobilgeschichte-schrieb-franzoesischer-freigeist-fuer-kommissar-schimanski/9605844.html

'Was machte den Citroën CX zum neuen Star auf Direktionsparkplätzen, vor Supermärkten, an Taxiständen und als Chauffeurlimousine auf der Avenue des Champs-Élysées? Es war die Fortschreibung der Faszination, mit der sich zuvor die DS-Modelle in die Geschichte von Technik, Kunst und Kultur eingeschrieben hatten.

Ein Talent, das europäischen CX-Konkurrenten wie Mercedes „Strich-Acht“ und BMW 5er, aber auch S-Klasse und BMW 7er fehlte. Nicht einmal Avantgardisten wie NSU Ro 80 und die großen Rover V8 der Serie „SD“ konnten hier mithalten.'

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Danke fuer den Link!

Ein schoener, positiv gestimmter Artikel, der die damalige Stimmung gut transportiert.

Ich war Mitte der 70er zwar noch ein kleiner Junge, aber die Fazination meiner Eltern fuer den CX hatte sich voll auf mich uebertragen. Einziges Aergernis war halt anfaenglich nur, dass es keine 5-Gang-Getriebe gab - darauf wollten sie als R16TX Fahrer nicht mehr verzichten. Aber 77 war es dann ja soweit und bei uns 78 ein Prestige Inj. angeschafft. Der CX war seiner Zeit allen seinen Konkurrenten ueberlegen. Als sich das dann in den 80ern aenderte als es Konkurrenten mit besserem cW-Wert gab, wurde leider auf eine grundlegende Ueberarbeitung mit buendigen Scheiben verzichtet und lediglich eine kostenguenstiger herzustellende Serie 2 angeboten.

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Der CX war bezogen auf den cw-Wert schon dem später zu seinem Vorgänger deklarierten DS unterlegen. Da brauchte es keine anderen Konkurrenten. Außerdem war der CX ursprünglich unterhalb des DS (den es zB. schon seit Jahren mit 5Gang gab) als neues Modell geplant. Das wurde aber dann wegen des Fehlens eines DS-Nachfolgers kurzerhand umdeklariert, womit erst die guten Ausstattungen aufkamen. Der CX sollte die Lücke zwischen GS und DS schließen. Der Concorde-Vergleich wurde damals mit dem SM gemacht, nicht mit den CX.

Ist ähnlich wie der C5, der ursprünglich der Xantia-Nachfolger sein sollte, der XM aber dann kurzerhand hinzugenommen wurde.

Inhaltlich ist einiges falsch im Artikel. Die selbstrückstellende Lenkung gab's zuerst im SM, nicht im DS. Sowohl Silhouette als auch Technik wurden überwiegend von SM und GS adaptiert. Der Sargnagel war die teure DS-Herstellung und v.a. der völlig deplatzierte SM, der bei weitem nicht den Verkaufserwartungen entsprach und zudem enorme Folgekosten wegen unzuverlässiger Motoren erzeugte. Der CX-Verkauf spielte in den ersten Jahren keine Gewinne ein, auch das geschuldet der sehr schlechten Qualität. Das oblag dem "Hilfeauto" Peu104, der als LN umdeklariert mit Ententechnik von Anfang an Geld verdiente, weil es nahezu keine Entwicklungskosten gab und sich der LN sehr gut verkaufte (Spatz von Paris). Mit diesem Geld wurde dann der VISA konstruiert, der das Überleben von C sicherte.

Der CX war da eher hinderlich, zumal er 6Zylinder-Verbot von Peu hatte und deshalb die schon ins Altenteil geschickten DS-Motoren für teures Geld reaktiviert werden mussten. Das wiederum war das einzige, was zuverlässig am CX funktionierte. Ansonsten war der Wagen ein eher unfertiger und unausgegorener Entwicklungsstatus, der aus Geldmangel auf den Markt geworfen wurde. Das einzige Auto, mit dem zuverlässig Geld verdient wurde von 1970 - 1978 (in der kritischen C-Zeit), war allein der GS (die Ente und Derivate waren weitgehend kosteneinspielend ohne große Gewinne). Der CX kam erst ab 1982 in die schwarzen Zahlen und wurde bis dahin intern quersubventioniert, weil kein anderes und v.a. besseres Auto dieser Klasse zur Verfügung stand.

Ist schon interessant, wie im Nachgang ein Auto, das zu seinen Lebzeiten nahezu alles falsch machte, glorifiziert wird, bis hin zu falschen Tatsachen und nicht gegebenen Zusammenhängen.

Interessant ist aber auch, dass mit Beginn des CX Citroen sich allmählich vom gehobenen Mittelklassesegment verabschiedete. Heute hat C nur noch Kleinwagen-, Kompaktwagen- und noch ein wenig Mittelklassekompetenz. Alle Versuche mit XM, C5 und C6, sich weiter oben zu etablieren, sind irgendwie gescheitert. Der CX war da der Abgesang.

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Beim Lesen habe ich auch gedacht, dass der CX da rückwirkend besser dargestellt wurde als es war.

Er ist ein toller Oldtimer, war auch seinerzeit schon ein faszinierendes Auto. Aber mein Eindruck ist nicht, dass er bei der Präsentation wie eine Ikone wahrgenommen wurde. Vielmehr vermute ich (durch späte Geburt kann ich nur vermuten), dass er wirkte wie ein großer GS. Und es gab nach der DS noch nie Begeisterungsstürme bei neuen großen Citroen, weil der alte große Citroen beim Abgang von den Fans immer mit großer Trauer verabschiedet wurde. In meiner Zeit bei einem Cit-Händler habe ich damals Kunden angeschrieben, ob sie sich nicht noch mal einen XM gönnen wollen bevor der C5 kommt...

In einem Punkt kommt der CX im Artikel aber schlecht weg, nämlich bei der Rostanfälligkeit. Mitte der 70er war er - relativ zur Konkurrenz - sagen wir mal ebenbürtig. Das Problem war nur, dass die Konkurrenz in den 80ern besser wurde, der CX aber nicht.

Gruß

Frederik

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Der CX war bezogen auf den cw-Wert schon dem später zu seinem Vorgänger deklarierten DS unterlegen.

So ein Blödsinn. Der CX hat zwar nicht den gleich guten Cw-Wert wie der GS, aber er war definitiv besser als die DS. Bei letzterer liest man je nach Quelle irgendwas um die 0.45 rum (jedenfalls immer über 0.4), der CX kommt auf etwa 0.36. Wo der GS lag, erinnere ich mich nicht genau, aber der GSA wurde später mit 0.31 angegeben.

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"Ist schon interessant, wie im Nachgang ein Auto, das zu seinen Lebzeiten nahezu alles falsch machte, glorifiziert wird, bis hin zu falschen Tatsachen und nicht gegebenen Zusammenhängen."

Genau weil der CX das Gegenteil von Perfektion darstellt wollte ich letztes Jahr unbedingt einen haben, der übrigens am kommenden Montag seinen 25. Geburtstag feiern wird :)

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Ähm, der DS (Serie2) liegt bei 0,38, der CX bei 0,39 (später mit Heckspoiler dann noch höher), der GS bei 0,36 (ohne Heckspoiler), der GSA bei 0,33 (ohne Heckspoiler, aber mit den beiden kleinen Frontspoilern, die den Unterbodenluftstrom reduzieren. Mit Heckspoiler 0,36).

Der "hohe" Wert des CX resultierte hauptsächlich aus der Grundkeilform (Abrisskante am Heck) und der Konkavscheibe, die einen Unterdruck erzeugt (und das Heck anhebt, weil 2. Abrisskante in Scheibenmitte). Beides sorgt für eine AbrissFLÄCHE ab Scheibenmitte bis Heckabschluss. Das konnte der GS besser, der diese Scheibenform nicht hatte und deshalb nur eine Abrisskante ganz hinten hat. Der DS hingegen kommt der Ei-Idealform am nähesten (keine bremsende Abrisskante), auch wenn aus heutiger Sicht die Karosserieglattheit eher was für grobe Naturen ist.

Der zur DS-Bauzeit bei anderen Normalautos typische Wert lag stets bei 0,40 an aufwärts. Es gab auch Ausnahmen, die den DS unterboten haben.

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"Ist schon interessant, wie im Nachgang ein Auto, das zu seinen Lebzeiten nahezu alles falsch machte, glorifiziert wird, bis hin zu falschen Tatsachen und nicht gegebenen Zusammenhängen."

Genau weil der CX das Gegenteil von Perfektion darstellt wollte ich letztes Jahr unbedingt einen haben, der übrigens am kommenden Montag seinen 25. Geburtstag feiern wird :)

Nicht dass wir uns falsch verstehen. Der CX war und ist ein sehr bemerkenswertes und auch heute noch "anderes" Auto. Die guten haben überlebt, die schlechten lebten nicht lange (davon hatte ich zwei, einer neu und einer 4Jahreswagen).

Die Glorifizierung im genannten Artikel ist allerdings ein wenig unterirdisch, weil etliche Ausführungen einfach nur falsch sind. Das gehört dann eher in die Richtung gute alte Zeit ... :):)

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Entscheidend ist ja nicht der CW-Wert, sondern der effektive Luftwiderstand. Und der ergibt sich nunmal aus dem Produkt von Stirnflaeche * CW-Wert. Diesbzgl. ist der CX nicht nur der DS, sondern sogar dem C5 ueberlegen, trotz schlechterem CW-Wert. Insofern ist die Bezeichnung CX (franz. f. CW-Wert) vielleicht etwas irrefuehrend. Aber das ist rueckblickend nat. Erbsenzaehlerei.

Man darf bei der Einfuehrung des CX auch nicht vergessen, dass er in direkter Konkurrenz zum Pug 504 stand.

Dass die franz. Regierung Pug quasi zum Jagen tragen musste, duerfte auf der Hand liegen.

Immerhin hat der CX zeitweilig, d.h. bezogen auf die Jahresproduktion, sogar die DS uebertroffen.

So ganz verschmaeht hat man ihn also nicht ;)

Mich wundert angesichts jahrzehntelanger Rumeierei heute viel mehr, dass es das Label Citroen ueberhaupt noch gibt.

Pug konnte nichtmal fuer eine anstaendige Beerdigung sorgen ;)

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Beim Lesen habe ich auch gedacht, dass der CX da rückwirkend besser dargestellt wurde als es war.

Ist das nicht immer so?

Ich hoere schon die Lobgesaenge auf den C6...

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Ist das nicht immer so?

Ich hoere schon die Lobgesaenge auf den C6...

Die Lobgesänge auf den C6 gibt es schon, seit die Studie präsentiert wurde und sie flauen (bis auf wenige wenige Ausnahmen) auch nicht ab...

...und sich der LN sehr gut verkaufte (Spatz von Paris). ...

Unbestritten wird sein, dass der LN/A Geld in die Kasse gespült hat, aber sehr gut verkauft?

Die ~300.000 Stück LN und LNA (das sind weniger, als vom XM gebaut wurden!) sehen etwas mickrig aus im Vergleich zu nicht ganz 2,5 Millionen des Nachfolgers AX ;)

lgtg

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ACCM Thorsten Klute

Den Stellenwert des CX zu Lebzeiten mag mann daran bemessen, das ich den ersten CX Anno 1980 für 100DM bei einem Händler gekauft habe. Er hatte einen leichten Streifschaden auf der rechten Seite, die Gelenkwellenmanschette rechts war defekt und ich musste die Reifen dem Händler wieder zurückgeben....Aber schon damals war es völlig problemlos möglich die defekten/fehlenden Teile auf dem Schrottplatz zu bekommen! Bei einem Fahrzeug was gerade mal vor 6 Jahren auf dem Markt gekommen war! Ich gebe zu, gerade das hat damals auch ein Teil der Faszination für mich ausgemacht, ein recht neues, von der Technik einmaliges Fahrzeug haben zu können zu einem günstigen Preis. Eine Faszination die für mich bis heute anhält, aber verklären sollte man da auch nichts.....

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Der elterliche Audi 100 (Typ 43) wanderte auch nach 6 Jahren auf den Schrott.

Hoffnungslos durchgerostet. Die Haltbarkeit war generell nicht so toll.

Meinen ersten CX habe ich 1983 fuer kleines Geld gekauft. Der war da gerade mal 2 Jahre alt,

hatte aber schon die magische Grenze von 100.000 km ueberschritten.

Damit galt er in Zeiten 5-stelliger km-Zaehler bereits als unverkaeuflich.

Das war halt damals so. Nicht nur bei Citroen.

Trotzdem fuhr die Kiste nochmal weitere 300.000 km in 4 Jahren, bis auch uns der Rost trennte.

Abgesehen vom Rost konnte ich mich jedenfalls nicht ueber die Qualitaet beschweren.

Das kam erst mit dem XM...

Bearbeitet von C-ficx
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Lutz-Harald Richter
Der CX war bezogen auf den cw-Wert schon dem später zu seinem Vorgänger deklarierten DS unterlegen.

Das stimmt leider. Allerdings waren 1974 0,39 auch noch ein guter cW-Wert, viele Konkurrenten lagen so bei 0,45.

Außerdem war der CX ursprünglich unterhalb des DS (den es zB. schon seit Jahren mit 5Gang gab) als neues Modell geplant. Das wurde aber dann wegen des Fehlens eines DS-Nachfolgers kurzerhand umdeklariert, womit erst die guten Ausstattungen aufkamen. Der CX sollte die Lücke zwischen GS und DS schließen.

Das ist ein immer wieder zu hörender Unfug, der aus irreführenden Werbeaussagen herrührt, die helfen sollten, die D-Modelle weiter zu verkaufen. Da standen nämlich zu diesem Zeitpunkt in der ersten Ölkrise einige unverkauft herum. Der CX war eindeutig als Nachfolger der DS entwickelt worden. Er war zwar ein paar Centimeter kürzer, aber innen mindestens so geräumig wie die DS. Der CX wurde mit den einfachen Versionen auf dem Markt eingeführt und die besseren Versionen folgten kurz danach. Hier wollte man noch die besseren DS-Versionen abverkaufen und die DS-Fans allmählich an den Nachfolger gewöhnen. Aber Pallas und Break und auch Einspritzer (GTI) waren von vornherein fest eingeplant. Die schrittweise Markteinführung neuer Modellreihen ist auch bei anderen Herstellern absolut üblich. Die Lücke zwischen GS und CX 2000 war marketingmäßig genauso groß wie die zwischen GS und DSpecial. Es gab nie eine ernsthafte Planung für ein größeres Auto der oberen Mittelkllasse oberhalb des CX. Die Gedankenspiele mit einem 4-türigen SM richteten sich auf eine Konkurrenz in der Oberklasse gegen Mercedes S-Klasse und waren schon lange vor Erscheinen des CX aufgegeben worden. Der CX konkurrierte von Anfang an genau wie die D-Modelle mit den Mercedes W 110 (kleine Heckflosse), dann W114/115 (/8) bzw. der CX später W123 und W 124. Bis Mitte der 60er Jahre war das Prestige der DS dank des technologischen Vorsprung groß genug, dass Sie für viele als Konkurrentin auch zu den größeren Heckflossen (W 111/W 112), die ja ohnehin die selbe Karosserie benutzten, galt, aber von Ausstattung und Fahrleistungen her spielte sie wie auch die ID immer eine Klasse niedriger gegen die kleineren Heckflossen. Die W 108/W 109 galten immer als eine Klasse besser.

Ist ähnlich wie der C5, der ursprünglich der Xantia-Nachfolger sein sollte, der XM aber dann kurzerhand hinzugenommen wurde.

Das ist nicht vergleichbar mit der Situation beim C5 oder auch Peugeot 508, wo die größere Baureihe einfach ersatzlos gestrichen und das lediglich mit einer Marketing-Lüge verkleistert werden sollte.

Inhaltlich ist einiges falsch im Artikel. Die selbstrückstellende Lenkung gab's zuerst im SM, nicht im DS.

Stimmt.

Sowohl Silhouette als auch Technik wurden überwiegend von SM und GS adaptiert.

Stimmt nicht. Der CX war, mit Ausnahme des Motors, eine komplette Neuentwicklung. Lediglich die Formensprache wurde übernommen. Es gab praktisch keine baugleichen Teile mit dem GS. Vom SM wurde außer ein paar Hydraulikteilen ebenfalls nichts übernommen. Der CX hatte ein komplett neues Chassis mit einem neuartigen Hilfsrahmenkonzept anstelle der Fahrschemel beim GS und des fast unveränderten DS-Chassis beim SM. Die Vorderachse war komplett neu, mit außenliegenden Bremsen und nur noch Quasi-Lenkrollradius 0 (der GS Birotor erhielt die bereits entwickelte leicht modifizierte CX-Vorderachse, nicht umgekehrt).

Der Sargnagel war die teure DS-Herstellung und v.a. der völlig deplatzierte SM, der bei weitem nicht den Verkaufserwartungen entsprach und zudem enorme Folgekosten wegen unzuverlässiger Motoren erzeugte.

Das ist doch einfach nicht wahr. Die D-Modelle wurden auf längst abgeschriebenen Anlagen und bei längst abgeschriebenen Entwicklungskosten Stück für Stück mit sattem Gewinn verkauft. Produktionskosten sind nicht nur Personalkosten.

Und der SM war bei weitem nicht der Flop, wie es immer behauptet wird. Der Markt für luxuriöse Grand-Tourisme-Coupés war nie groß. Er wurde in Europa von Mercedes dominiert. Anfang der 70er Jahre war der SM Nr. 3 hinter, kurzfristig sogar Nr. 2 vor den BMW CS-Coupés. Und der SM hat - Zahlen wurden ja nie veröffentlicht, und die Peugeot-Familie hat dafür gesorgt, dass der Eindruck des totalen Flops bei der ungeliebten Zweitmarke verbreitet wurde - mit Sicherheit von Anfang an Gewinn in die Kasse gebracht. Die Entwicklungskosten hielten sich in engen Grenzen. Das Auto basierte technisch einschließlich der Bodengruppe und des Fahrwerks weitgehend auf der DS. An vielen der beeindruckenden technischen Details wurde über zehn Jahre nebenbei gearbeitet. Die ursprünglich vorgesehene DS-Sportversion hatte keine große Priorität. Geld wurde verschleudert mit dem Projekt F, das praktisch serienreif eingestampft wurde (sogar die Pressen für die Karosserie waren schon bestellt) und der gescheiterten Fusion mit Fiat. Die Entwicklung des Motors bei Maserati war ebenfalls im Vergleich zur Eigenentwicklung extrem günstig. Die Bastelbude Maserati mit dem genialen Alfieri konnte das schneller und viel billiger als Citroen. Nur die Karosserie war neu. Und der Verkaufspreis war sehr hoch angesetzt. Der SM war teurer als der Mercedes 350 SLC.

Der CX-Verkauf spielte in den ersten Jahren keine Gewinne ein, auch das geschuldet der sehr schlechten Qualität..

Das ist wohl richtig. Das lag aber vor allem an der komplett neuen Fabrik in Aulnay. Neben den teuren Entwicklungskosten mussten auch die Investitionen für die neue Fabrik wieder hereingeholt werden, die Produktionsabläufe waren noch nicht eingespielt und die Belegschaft sabotierte teilweise regelrecht die Produktion. Allerdings leistete der CX nach kurzer Zeit erhebliche Deckungsbeiträge und ich bezweifle, dass die Investitionen erst 1982 wieder hereingespielt waren- dazu war der CX zu erfolgreich.

Das oblag dem "Hilfeauto" Peu104, der als LN umdeklariert mit Ententechnik von Anfang an Geld verdiente, weil es nahezu keine Entwicklungskosten gab und sich der LN sehr gut verkaufte (Spatz von Paris). Mit diesem Geld wurde dann der VISA konstruiert, der das Überleben von C sicherte.

Das ist so sicher nicht richtig. Die Stückzahlen des LN waren viel zu klein, um Citroen zu retten. Und der Visa war keine aufwendige Neuentwicklung. Das war der Peugeot 104 mit einer anderen Karosserie. Die Zweizylindermotoren waren eine Weiterentwicklung der 2CV-Motoren und bereits für den fast den fast serienreifen Ami-Nachfolger, der dann später als Axel/Oltcit in Rumänien gebaut wurde fertig entwickelt. Sicher wurde mit dem Visa sehr schnell Geld verdient.

Der CX war da eher hinderlich, zumal er 6Zylinder-Verbot von Peu hatte und deshalb die schon ins Altenteil geschickten DS-Motoren für teures Geld reaktiviert werden mussten.

Der CX wurde bei Citroen entwickelt lange bevor Peugeot etwas zu sagen hatte, und er war von vornherein nur für die 4-Zylinder-Motoren vorgesehen. 6-Zylinder passten nicht hinein. Von einer Reaktivierung der 4-Zylinder kann nicht die Rede sein. Sie wurden nie eingestellt. Sie waren 1965 komplett runderneuert worden und daher nicht so veraltet, wie dies manchmal dargestellt wird. Es war wohl ganz am Anfang geplant, Wankel-Motoren anzubieten, aber auch das wurde frühzeitig aufgegeben.

Das einzige Auto, mit dem zuverlässig Geld verdient wurde von 1970 - 1978 (in der kritischen C-Zeit), war allein der GS (die Ente und Derivate waren weitgehend kosteneinspielend ohne große Gewinne). Der CX kam erst ab 1982 in die schwarzen Zahlen und wurde bis dahin intern quersubventioniert, weil kein anderes und v.a. besseres Auto dieser Klasse zur Verfügung stand.

Ich weiß nicht, wo diese Informationen herkommen. Ich habe sie noch nirgends gesehen. Dass der GS trotz Kampfpreisen mit Gewinn verkauft wurde, ist sicher richtig. Aber auch der CX war mit großer Wahrscheinlichkeit lange vor 1982 in der Gewinnzone. Allein die hohen Stückzahlen der frühen Jahre müssen für eine zügige Armortisation der hohen Investitionskosten für Entwicklung und Aulnay gesorgt haben.

Ist schon interessant, wie im Nachgang ein Auto, das zu seinen Lebzeiten nahezu alles falsch machte, glorifiziert wird, bis hin zu falschen Tatsachen und nicht gegebenen Zusammenhängen.

Der CX brauchte bis etwa 1978, bis er halbwegs zuverlässig war. Das ist richtig. Mit dem Erscheinen des GTI waren die Probleme überwunden.

Interessant ist aber auch, dass mit Beginn des CX Citroen sich allmählich vom gehobenen Mittelklassesegment verabschiedete. Heute hat C nur noch Kleinwagen-, Kompaktwagen- und noch ein wenig Mittelklassekompetenz. Alle Versuche mit XM, C5 und C6, sich weiter oben zu etablieren, sind irgendwie gescheitert. Der CX war da der Abgesang.

Einspruch!!! Der CX war der letzte erfolgreiche französiche Wagen der oberen Mittelklasse, der der deutschen Dominanz etwas entgegen setzen konnte. Er wurde fast so oft gebaut wie die D-Modelle, aber in 15 statt 20 Jahren.

Von dem Marktsegment hat sich Citroen erst mit dem XM verabschiedet, der weit weniger Erfolg am Markt hatte. Der C5 ist kein XM, CX oder DS-Nachfolger. Er ist der monströs aufgeblasene Nachfolger von GS, BX und Xantia und bietet nicht mehr Raum als der BX.

Lutz-Harald Richter

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Nur mal nebenbei, wo hier schon der RO 80 angesprochen wurde: Der hatte schon 1967 einen cw-wert von 0,35. Ich habe das Glück einen CX, einen RO 80 und einen Peugeot 504 Coupe fahren zu dürfen. Der CX und der RO 80 sind vom Fahrkomfort absolut gleichwertig. Der RO 80 fährt, trotz nicht vorhandener Hydraulikferderung, genauso komfortabel und liegt bei 180km/h genauso gut auf der Straße, leider braucht er im Stadtverkehr "nur" 8 Liter mehr als der CX. Der CX war seiner Zeit vorraus, der RO 80 aber schon 7 Jahre vorher. Der Peugeot ist dagegen ein echter Oldtimer, er ist gemüdlich aber ab 130 km/h eine echte Flatterkiste. Dafür hat er solide Technik und ist auch noch schön, das sind RO 80 und CX allerdings auch.

Gruß Markus

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Nachdem ich das alles hier lese muß ich mich ja fast entschuldigen für meinen (positiven ) Beitrag #2.

Ok, den RO habe ich zu meiner Schande vergessen - auch er ist wie der CX ein Konstrukteursauto.

Und, natürlich war mein Statement "Der CX war seinerzeit allen seinen Konkurrenten überlegen" zu allgemein.

Er war es sicherlich nicht in Bezug auf Verarbeitungsqualität - unser damaliger 78er Prestige hatte nach 4 Jahren Löcher im Schweller weil die Inoxverkleidung mittels Blechschrauben befestigt war - aber alle anderen Autos der 70er Jahre rosteten auch nicht weniger. Und in der Rostvorsorge hat Citroen am CX mit dem Modelljahr 82 einen Quantensprung hingelegt.

Aber er war und ist konzeptionell immer noch einmalig. Lenkrollradius Null, Diravi, Seitenwindumempfindlichkeit etc. - das ist Sicherheit, die hineinkonstruiert ist - heute nicht mehr so notwendig durch ESP und co., aber immer noch hilfreich, eine Gefahrensituation evtl. gar nicht entstehen zu lassen.

Wäre das Konzept beibehalten worden, hätten wir viellecht heute eine Art C6, nur mit eleganterem Hinterteil, nicht ganz so dick aber dafür am Leben mit höheren Stückzahlen, weil die potentiellen Kunden nicht mit jedem neuen Modell hätten neu erobert werden müssen...

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...Die Glorifizierung im genannten Artikel ist allerdings ein wenig unterirdisch, weil etliche Ausführungen einfach nur falsch sind...

das mag ansatzweise stimmen. in deinem beitrag ist jedoch so gut wie alles falsch ... ;-)

...Das ist ein immer wieder zu hörender Unfug...

danke für die ganzen detailierten korrekturen und den wie immer sehr kompetenten beitrag ... ;-)

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... Ist schon interessant, wie im Nachgang ein Auto, das zu seinen Lebzeiten nahezu alles falsch machte, glorifiziert wird ...
Jaja, aber auch Autos machen Fehler.
... Interessant ist aber auch, dass mit Beginn des CX Citroen sich allmählich vom gehobenen Mittelklassesegment verabschiedete...
Interessant auch, dass der Abschied von der Mittelklasse beim XM mit größerem Platzangebot, verbesserter Verarbeitungsqualität, adaptivem Fahrwerk und Sechszylindermotoren gefeiert wurde.

Edith:

Was war der XM denn dann?

Untere Mittelklasse?

Kompaktklasse? :)

Bearbeitet von Juergen_
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Was war der XM denn dann?

Untere Mittelklasse?

Kompaktklasse? :)

Die neue Fahrkultur der Oberklasse.

Stand jedenfalls auf der Heckscheibe.

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Kompaktklasse mit riesigem Platzangebot, adaptivem Fahrwerk und Sechszylinder Ende der 80er??

So als Citroëns Abschied von der oberen Mittelklasse?:) :)

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Das die meisten Angaben zu den cw-Werten von DS, SM und CX ziemlich schwanken, je nach dem wo man liest, habe ich schon gemerkt. Das der CX schlechter war als die DS, glaube ich eher nicht. Gut zum Thema finde ich:

http://www.citroenet.org.uk/miscellaneous/aero/aero01.html

Vielleicht liegen die Ungenauigkeiten aber auch daran, was man mit wem vergleicht. Im laufe der langen Bauzeit von sowohl DS, als auch CX hat sich jeweils recht viel verändert. Der cw-Wert mit Angabe des Baujahres wäre also mehr wert (abgesehen davon, dass manche Werte wohl vielleicht auch nur immer wieder zitierte Tippfehler sind).

Die Angaben, die man findet beziehen sich wohl meist auf die Serie 1. Interessant fände ich jetzt mal, wieviel besser ist denn nun ein schmuckloser Serie 2 im Vergleich zum Serie 1? Hat da einer von euch mal eine zuverlässige Quelle?

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