Zum Inhalt springen

Kann man das AEI überhaupt reparieren? (CX 25 GTi Bj.1988)


Empfohlene Beiträge

Sebastian Fernandez
Geschrieben

Hallo an alle,

Ist der Ausfall des AEI Moduls (auch VEZ Steuergerät gennant http://cx-basis.de/eshop/product_info.php?cPath=36327&products_id=4046) eine typische Panne?

Wenn ja, wie soll man mit dem AEI umgehen? Ich kann es kaum glauben, dass man es nicht reparieren kann. Heutzutage sind solche elektronische Dinge wirklich viel einfacher als die gegenwärtige. Hat jemand Erfahrung damit?

Zusammenhang: der CX Prestige eines Freundes ist tot - wir haben aber das AEI meines 25 GTis benutzt und...los! Der Kater hat sich aufgeweckt und sprang.

Danke!

Sebastian

Geschrieben

Rein interessehalber - was steuert denn das VEZ Steuergerät?

Geschrieben

Einheitlich sollte eine Reparatur möglich sein.

Gibt ja Firmen die sich auf sowas spezialisiert haben.

Hier findet sich bestimmt jemand der eine Empfehlung aussprechen kann.

Ansonsten mal die Suche anwerfen. Gibt einige.

Sebastian Fernandez
Geschrieben

Natürlich habe ich mich mit der Suchfunktion auseinandergesetzt, bin ich aber nicht wirklich fündig geworden. Einige interessante links sind zu alt (2003, 2002, usw) und sind nicht mehr tätig.

Vor einigen Wochen hat mir jemand ein sehr interessantes Rat angegeben, möchte aber tiefer hineingehen. Soll ich das Thread weiter benutzten? (http://forum.andre-citroen-club.de/showthread.php?145093-AEI-CX-25-GTi-von-1988) Ich glaube nicht da ich diese Frage geschafft habe weil ich exklusiv das Thema AEI befassen möchte.

Geschrieben

Bei dem alten Steuergerät ist kein wirklicher Spezialist notwendig, um das zu reparieren. Das kriegt jeder Radio und Fernsehtechniker hin (oder wie die jetzt auch heißen mögen). Man sollte wissen, an welcher Seite man den Lötkolben anfasst, das sollte schon fast reichen.

Bevor man sich an das austauschen der Transistoren macht, kann man ja prüfen, ob es daran überhaupt liegt, kleine Prüflampe parallel zur Zündspule sollte leuchten, während der Anlasser dreht. Wenn nur bei einer der beiden Zündspulen, dann ist der defekte Transistor schon gefunden. Ich würde dann trotzdem beide tauschen, da der Ersatztyp BUV37 eventuell doch etwas abweicht. Kostet übrigens nur 3 bis 4 Euro das Stück.

Wenn beide Zündspulen nicht angesteuert werden, wird es wohl eher die Leiterbahn oder der große Widerstand neben den Transistoren sein. Selten sind beide Transistoren kaputt.

Die Leiterbahn kann schon einfach beim Starthilfe geben aufrauchen, da das Steuergerät direkt über der Batterie sitzt, sobald Plus auf das Gehäuse gelegt wird, löst sich die Leiterbahn auf. Eigentlich klemmt man erst die Masse ab, ich weiß, aber im Eifer des Gefechts hat das schon mancher falsch gemacht.

Das Gehäuse aufzubekommen ist recht einfach, da sind nur ein paar Blechlaschen zu lösen und die Schrauben an den Steckern und die 3 größeren Schrauben rauszudrehen. Dann kann die Platine rausgenommen werden.

Da braucht es keinen Steuergerät-Sezialisten für, der würde da wohl mehrere hundert Euro für nehmen.

  • Like 1
  • 7 Monate später...
Sebastian Fernandez
Geschrieben (bearbeitet)

Ich hatte vergessen diesen Beitrag zu beantworten. Danke!

Jetzt ist mein AEI kaputt gegangen (Variante: 2 Zylinder aus). Bevor ich diesen Transistor wechsle, soll ich ihn wo bekommen? Irgendwelcher Laden für elektronische Produkte? bzw. ist der ein Standard, gewöhnlicher Transistor?

Kennest Du die Bezeichnung für den grossen Widerstand? Auch ein Standardteil?

Hat ja jemand dies schon gemacht? Bzw. was ist der heutige Stand zur Lösung einer AEI Panne? Geschweige ja den Ersatz, die sind selten und von daher nicht gerade billig...

Noch eine letzte Frage: Gibt es etwas dass den AEI direkt beschädigt? (ausser einer Umpolung der Batterie oder der Stecker am AEI) oder gibt es etwas dass den "Verschleiss" des AEIs beschleunigt?

Bearbeitet von Sebastian Fernandez
Geschrieben

Es muss nicht unbedingt das Steuergerät sein. Der Fehler kann auch außerhalb liegen. Das Puskabel der Zündspulen teilt sich vor den Spulen auf und die Zündspulen haben je eine Leitung zum Steuergerät (1 und 9 vom schwarzen Stecker). Das würde ich zuerst überprüfen, bevor ich das Steuergerät öffnen würde.

Das Steuergerät sollte eigentlich nicht verschleißen. Wenn es kaputt geht, dann als Folge davon, dass etwas anderes kaputt war. Der Widerstand ist heil, da sonst beide Zündspulen nicht funktionieren.

Wenn nur ein Transistor betroffen ist, würde ich auf kaputte Zündspule tippen, die dazu geführt hat, dass das Steuergerät kaputt ging.

Original ist ein Teo2243 verbaut. Da weiß ich auch nicht, woher man ihn bekommt. Sollte aber auch in ganz vielen Zündungssteuergeräten vom BX oder Visa verbaut sein. Vielleicht hat ja noch jemand was liegen, was er nicht mehr braucht.

Als Ersatz wird in mehreren Quellen der BUV37 benannt, oder auch BU932RP, oder BU931RP. Diese sollten über Ebay in kleinen Mengen beziehbar sein. Der Versand ist das teuerste dabei, Rechne mal mit 20 $ für 2 Stück inklusive Versand. Ich kenne das Datenblatt des TEO2243 nicht zum Vergleichen, die Ersatztypen scheinen mir aber plausibel. Wenn Ersatztyp, würde ich beide Transistoen tauchen.

Wer löten kann, kann nicht viel falsch machen. Bei dem Steuergerät braucht wenigsten noch nicht angelernt oder gelöscht werden. Geht, oder geht nicht. Die Wärmeleitpaste unter den Transistoren sollte neu. Die alte Paste könnte ungesund sein, gut Hände waschen.

Was kann die AEI direkt beschädigen? - z.B. ein Wackelkontakt an der Leitung zur Zündspule mit sporadischer Verbindung zur Masse (Kurzschluss), oder eine zu niederohmige Zündspule.

Den Verschleiß kannst Du beschleungigen durch übermäßige Hitzeentwicklung (Dauervollgas bei über 30°C).

Sebastian Fernandez
Geschrieben
Es muss nicht unbedingt das Steuergerät sein. Der Fehler kann auch außerhalb liegen. Das Puskabel der Zündspulen teilt sich vor den Spulen auf und die Zündspulen haben je eine Leitung zum Steuergerät (1 und 9 vom schwarzen Stecker). Das würde ich zuerst überprüfen, bevor ich das Steuergerät öffnen würde.

Habe ich gemacht. 1 und 9 mit sehr niedrigem Widerstand Wert, vom Stecker zu Stecker.

Das Steuergerät sollte eigentlich nicht verschleißen. Wenn es kaputt geht, dann als Folge davon, dass etwas anderes kaputt war. Der Widerstand ist heil, da sonst beide Zündspulen nicht funktionieren.

Wenn nur ein Transistor betroffen ist, würde ich auf kaputte Zündspule tippen, die dazu geführt hat, dass das Steuergerät kaputt ging.

Bei meinem CX ja, der Widerstand ist nicht defekt da nur eine Zündspule aus war.

Bei dem CX eines Freundes -der immer noch auf der Strasse liegt wegen fehlendem AEI Verfügbarkeit- sind ja beide Spulen aus.

Bei meinem CX sind beide Spulen neu von der CX Basis erworben worden.

Original ist ein Teo2243 verbaut. Da weiß ich auch nicht, woher man ihn bekommt. Sollte aber auch in ganz vielen Zündungssteuergeräten vom BX oder Visa verbaut sein. Vielleicht hat ja noch jemand was liegen, was er nicht mehr braucht.

Meinst Du Teo2243 ist die Referenz des Widerstandes?

Welchen könnte man neu finden? ich würde ja ihn nicht von einem gebrauchten ersetzen, da dessen Lebensdauer schon geringer ist als der eines neues.

Als Ersatz wird in mehreren Quellen der BUV37 benannt, oder auch BU932RP, oder BU931RP. Diese sollten über Ebay in kleinen Mengen beziehbar sein. Der Versand ist das teuerste dabei, Rechne mal mit 20 $ für 2 Stück inklusive Versand. Ich kenne das Datenblatt des TEO2243 nicht zum Vergleichen, die Ersatztypen scheinen mir aber plausibel. Wenn Ersatztyp, würde ich beide Transistoren tauchen.

Hast Du eine Idee wo mann sich mit Thomson oder leute davon kontaktieren kann, oder irgend jemand der die Anlage des AEi haben könnte?

Was kann die AEI direkt beschädigen? - z.B. ein Wackelkontakt an der Leitung zur Zündspule mit sporadischer Verbindung zur Masse (Kurzschluss), oder eine zu niederohmige Zündspule.

Siehe, hier hast du mich ängstlich gemacht! Wir haben ja keine AEI mehr zum Gebrauch.

Vielleicht liegt hier der Wurzel meines Problems, das ich hier beschreibe: http://forum.andre-citroen-club.de/showthread.php?150633-CX-25-GTi-voll-mit-Auspuffknalle-und-viel-Backfire-Fehlz%FCndung

ich werde die Spulen messen nach dem Verfahren hier unten und komme zurück.

Hast Du Ideen zu meinem Zündungsproblem?

The following checks are to be carried out with I.E.I., and fuel injection control units connectors disconnected.

Checking the coil primary windings:

Operating procedure: Measure the resistance between terminals 1 and 9 of the lE.). control unit black

connector: Read - 2.5 Ohm

Warning: the ignition should be switched off.

If the reading is incorrect, investigate for a failure in this circuit.

Checking the E.C.U. pick up sensors:

Operating procedure: Measure the resistance between terminals 5 and 12 then 6 and 13 of the I.E.I.

control unit black connector: Read 50 Ohm

Checking the feed for the E.C.U. and earth connection, with ignition switched on.

Operating procedure: Measure the voltage between terminals 10 (white connector) and 2 (black connector)

of the I.E.I. computer: Read the battery voltage.

The same check should be carried out between terminals 2 (earth) and 11 of the black connector:

ignition switched on, starter motor operated, read the voltage.

Check that the distance between the datum sensor and the ftywheel ring is 1 mm ± 0.5.

Incident on the ignition circuit secondary winding: make sure that the resistance of each coil

winding is: 3500/4000 ].

Geschrieben

Teo2243 ist der Transistor für die Zündspule (2 Stück verbaut).

Ich weiß keine Quelle für diesen Transistor. Das schrieb ich wohl schon.

Auch die noch verfügbaren Ersatytpen sind meist schon gut abgelagert (gut 20 Jahre).

Das sollte mit dem Ersatztyp BU931RP funktionieren. Den gibt es derzeit bei Ebay.

Weiterhin ist ein Widerstand mit 0,1 Ohm mit 3 W verbaut.

Nennt sich Hochlastwiderstand und darf auch gern mehr als 3 Watt haben.

Der originale Widerstand ist ca 21 mm lang und seitwärts je etwa 8 mm.

Was auch passt sind 25 mm und seitwärts jede Menge Platz.

Eine Bezugsquelle für die billige Ausführung des Widerstands ist Ebay, Versand weltweit, Suchwort:

"Ceramic Cement Power Resistor 5W 0.1 Ohm", Kosten etwa 3 bis 4 Euro für 10 Stück inklusive Versand.

Als Qualitätsprodukt ist ein Drahtwiderstand z.B. von Vitrohm, KH Serie 208-8 oder KH206-8 mit 0,1 Ohm alternativ möglich, kostet auch nur 0,30 Euro. Ist aber international vielleicht nicht so leicht beschaffbar.

Du kannst ja mal suchen "Keramikwiderstand" "Drahtwiderstand", die Möglichkeiten für Suchwörter sind viele.

Ein alter Widerstand kann meiner Meinung nach problemlos weiterverwendet werden. Eine relevante Alterung ist kaum zu erwarten. Funktioniert oder ist kaputt.

Ich habe da mal zwei Bilder gemacht, einmal die Transistoren und der Widerstand und einmal die Leiterbahn die durchbrennen kann.

Mehr geht in dem Steuergerät eigentlich nicht kaputt. Sag ich jetzt mal so.

d8f171421695687.jpg

c4cf91421695923.jpg

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Steuergerät repariert

Mehr geht in dem Steuergerät eigentlich nicht kaputt. Sag ich jetzt mal so.

Doch, in meinem war der Elko mit 220mF 35V defekt. Leicht daran zu erkennen, daß der Drehzahlmesser beim betätigen des Anlassers wild auf und ab springt, während der Motor nicht den geringsten Muckser von sich gibt.

Elko ersetzt, Steuergerät angeschlossen, den Zündschlüssel scharf angesehen und die Karre ist sofort angesprungen. (Bei 0° C nach 3 Monaten Stillstand)

Elkos gelten übrigens als Verschleißteile. Nach 25 oder mehr Jahren ist ein vorsorglicher Austausch ratsam. Mein Cx hat von einer Sekunde zur nächsten den Geist aufgegeben.

Geschrieben

Gut, kommt auch vor. Wobei der Elko mit 220µF vor dem Spannungsstabi sitzt und somit der unkritischere ist. Der muss dann schon schätzungsweise auf deutlich weniger als die Hälfte seiner Kapazität gealtert sein, damit der Probleme macht.

Der Deckel ist im Normalfall gerade, wenn er verbeult aussieht, auf jeden Fall tauschen.

Der Kondensator nach dem Stabi ist viel kritischer und bei dem Steuergerät als Tantal ausgeführt, somit nicht so vom altern gefährdet.

Ich bin da eher vorsichtig, anderen Tips zu geben, vorsorglich Teile zu tauschen, wenn es nicht muss. Das kann auch mal schiefgehen, wenn derjenige aufgrund mangelnder Übung einen Fehler macht (z.B. schlecht gelötet, oder Elko falsch herum montiert).

Wenn derjenige dann auch noch meint, in dem anderen Steuergerät (Ljetronic) irgendwelche Teile vorsorglich tauschen zu wollen, ist die Wahrscheinlichkeit schon da, dass da was schief geht. Muss halt nicht sein.

Aber den Kondensator 220 µF können wir gern in die Liste aufnehmen, was in dem Steuergerät kaputt gehen kann. Er darf auch gern etwas größer sein (z.B. 330 oder 470 µF). Spannung mindestens 25V, besser 35V.

Geschrieben

Um Mißverständnissen vorzubeugen:

Im Steuergerät meines CX 25 TRI befindet sich ein (1) Aluminium-Elektrolytkondensator. Nur um diesen geht es bei meinem Rat zum vorsorglichen Austausch. Kondensatoren anderer Bauart haben kein flüssiges Elektrolyt und können nicht austrocknen oder auslaufen. Somit haben diese eine viel höhere Lebensdauer als oben genanntes Teil.

Selbstverständlich erfordert der Austausch elektronische Grundfertigkeiten und Werkzeuge. Wer sich nicht absolut sicher ist sollte das Steuergerät nicht anrühren und schon gar nicht willkürlich irgendwelche anderen Teile auswechseln.

Ich beschäftige mich viel mit alten Hifi Geräten. Aufgrund der dabei gesammelten Erfahrungen wiederhole ich: 25 Jahre ,

dazu noch unter Motorraumbedingungen sind ein sehr hohes Alter für solch einen Elko. Die Ausfallwahrscheinlichkeit steigt von Jahr zu Jahr rapide an. Der Arbeitsaufwand beträgt ca. eine Stunde, wenn das Steuergerät, wie auf den Bildern oben schon offen daliegt, 5 Minuten, Kosten 0,95€.

Wer stehenbleibt sollte meine Symptombeschreibung im Kopf behalten haben, daß erspart unnötige Fehlersuche.

Geschrieben

Hallo,

Du schreibst von "Motorraumbedingungen".

Das Steuergerät der L-/ LE-Jetronic sitzt auf bzw. hinter dem Ablagefach unter dem Lenkrad, das AEI-Steuergerät hinterm Handschuhfach wenn ich mich nicht sehr irre. Also nichts mit "Motorraumbedingungen".

Grüße

Alex

Geschrieben

nur mal am Rande angemerkt: Ich bin immer wieder sprachlos, welch fachlich fundierte Problemlösungen (bis in den Elektronikerbereich) in diesem Forum kommuniziert werden.

Da muss ich mich ja fast schon ärgern, dass ich nicht selbst gerade diese technische Problem habe, denn ich könnte es unmittelbar mit Eurer Hilfe lösen....aber die Zeit wird kommen und eine Suche wird mich zum entsprechenden Beitrag leiten und mir dann viel Zeit und Frust ersparen. DANKESCHÖN!

Gruß

Holgi

Geschrieben

schließ mich Holgi an! Hut ab! macht richtig Spaß das zu lesen.

Ich dachte bisher immer es gibt nur das L-Jetronic Steuergerät links unter dem Lenkrad. Aber mein GTi ist ja auch schon seit 1990 futsch.

Ist das AEI ein Zündsteuergerät? Wer hat das gebaut? Motorola?

Man bekommt ja richtig Lust auf einen Einspritzter :-)

Geschrieben

Bei meinem CX Break SII ist das VEZ Steuergerät im Motorraum auf dem linken Dom unterhalb der Hupe.

Geschrieben

Wollt nochmal nachfragen. Wer hat das AEI damals hergestellt? Von Bosch ist es ja nicht.

Viele Grüsse

Olaf

Geschrieben

Hersteller des Steuergeräts: Thomson-Brandt, Verbauort Serie 1: unter dem Handschuhfach, Serie 2: auf dem Kotflügel über der Batterie.

Ich habe übrigens mal die Lebenserwartung des Kondensators abgeschätzt, um zu ermitteln, ob es sinnvoll ist, ihn auszutauschen, oder nicht.

Kurz zusammengefasst, wenn man den Wagen nicht mehr als 12 Jahre unbenutzt abstellt, kann man sich das sparen.

Das größte Problem, was der Elko hat, ist nicht der Betrieb, sondern die Lagerung über größere Zeiträume.

Ich habe mal eine Laufleistung von 270.000 km zugrunde gelegt, 30 Jahre mit 9.000 km/Jahr und Standzeiten von länger als 6 Monate ausgeschlossen. Mit diesen Annahmen hat der Elko etwa 10-15% seiner Lebenerwartung hinter sich.

Für die Abschätzung habe ich den Rippelstrom mit LTSpice berechnet (großzügig 2V Überlagerte Spannung angenommen) und ein Datenblatt für den verwendeten Elko 220µF/25V von Philips Typ 036 herangezogen (genau gesagt 036 RSP von Vishay). Wer das ganze nachvollziehen möchte, dem sei der Artikel "Elko-Lebesdauerabschätzung" der Jianghai Europe GmbH empfohlen. Meiner Meinung nach nicht umsonst "Elektronik Artikel des Jahres 2009" gewesen.

Bei relativ kurzen Lagerungszeiten heilt der dadurch entstandene Schaden wieder, wenn der Elko wieder beutzt wird. Je kleiner die Temperatur bei der Lagerung, desto weniger schädlich. Das Abstellen des knackewarm gefahrenen Fahrzeugges fällt von der Länge kaum ins Gewicht, die meiste Lagerung findet zwischen 0 und 20°C statt. (Ein einigermassen frostfreies Winterquartier mal angenommen).

So ein bisschen kann man den Elko mit einem Bleiakku vergleichen, auch dem schadet lange Nichtbenutzung, ein bisschen Tiefentladung ist zwar nicht gut, wird aber meist verkraftet, wenn nach nicht zu langer Zeit wieder nachgeladen wird.

Selbst wenn die Lebensdauer nach DIN nach 270.000 km und anschließender 10 jähriger Einlagerung erreicht sein sollte, so ist der Elko wahrscheinlich nicht wirklich kaputt, sondern nur mehr als 30% unter seiner Toleranz. Was meiner Meinung nach an der Stelle, wo er verbaut ist nicht mal bemerkbar ist.

So ein Steuergerät ist halt kein Röhrenradio, was brummt wenn man es lange nicht mehr benutzt hat (aber auch das gibt sich nach einer gewissen Benutzung zumindest teilweise wieder).

Natürlich kann der Elko auch zufällig kaputt gehen, aber die Chance ist relativ klein. Ein vorsorgliches Austauschen somit nicht notwendig. Ein frisches Steuergerät aus dem Ersatzteilwesen wird ja auch nicht mit neuen Elkos bestückt, obwohl es seit 30 Jahren im Regal liegt.

Ich habe mit das Steuergerät nochmal angesehen, die Gefahr was beimAustausch des Elkos falsch zu machen ist in der Tat relativ gering. Auf der Platine ist deutlich ein Pluszeichen angebracht, selbst wenn die Polaritätsmarkierung auf dem Elko nicht mehr richtig erkennbar sein sollte, kann es eigentlich nur noch an an kalter Lötstelle oder Unverträglichkeiten der Lötzinnsorten scheitern.

Ich würde trotzdem nicht vorsorglich tauschen, mache ich bei einer Zylinderkopfdichtung ja auch nicht.

  • Like 2
Geschrieben

Hallo Micha,

ein sehr interessanter Beitrag. In der Tat hat mein CX wesentlich mehr km auf dem Zähler als in deiner Lebensdauerabschätzung angenommen. Tachostand momentan 375.000, zudem mehrere Stillstandzeiten von über einem halben Jahr. Übrigens wird in allen Lebensdauerabschätzungen der vorzeitige Ausfall eines gewissen Prozentsatzes der bewerteten Bauteile einkalkuliert.

Letztendlich ist es mir auch egal ob jemand den Elko tauscht oder nicht. Ich bin jedenfalls heilfroh das mein CX wieder fährt.

Grüße Volker

Geschrieben

Lieber elektromicha,

ich würde Dich herzlich bitten, hier ein Gewerbe anzumelden. Wir "Grobschrauber" hängen an diesen Dingen leider völlig in den Seilen. Mag sein, dass ich ein Einzelfall bin, aber "Elektronik" erschöpft sich bei mir hinischtlich eines überlasteten Physiklehrers bei Grundkenntnissen über die Kontakte des Transistors. Die Anschüsse kann ich grob benennnen, aber praktisch hapert es....

Wir schicken Dir also schick gegen gutes Gebot unsere defekten "vorsinntflutlichen Steuergeräte"?! ;-)))))))))))))))))))))))))))))))

  • 3 Wochen später...
Sebastian Fernandez
Geschrieben
(...)

Aber den Kondensator 220 µF können wir gern in die Liste aufnehmen, was in dem Steuergerät kaputt gehen kann. (...)

Welches Steuergerät wird hier gemeint? Bosch Jetronic oder das miese AEI von Thomson-Brandt?

  • 8 Jahre später...
Geschrieben

Hallo zusammen!

Interessante Informationen, danke an alle die hier beigetragen haben!

Ich möchte noch einen Punkt ergänzen:

Während der "bleiernen" Corona Zeit habe ich alte Blaupunkt Autoradios aus den frühen 90er Jahren instandgesetzt. Da gibt es z.B. das wunderbare Blaupunkt Bremen RCM 43. Diese Radios zeigen wenn defekt fast alle den gleichen Fehler auf, beim Einschalten bleibt das Display und die Tastaturbeleuchtung "schwarz", nichts geht mehr als ob keine Spannung angelegt wäre. Die Ursache hierfür waren fast immer defekte Elektrolytkondensatoren. Die Radios wurden häufig intakt ins Regal gelegt und funktionierten 10-20 jahre später einfach nicht mehr, obwohl sie in der Zwischenzeit nicht genutzt wurden. Ebenso trat der Fehler nach 25 bis 30 Jahren auf, wenn das Radio genutzt wurde. Gleicher Defekt tritt beim Blaupunkt RCM 82 auf, dort müssen aber nur wenige Elkos getauscht werden. (selbstverständlich kann bei diesem Radios auch ein anderer Defekt vorliegen, überwiegend sind jedoch die Elkos der Grund) Beim RCM 82 ist ebenso häufig ein Kanal leiser als der andere. Der verursachende kleine SMD Elko ist dummerweise unter dem Ein-Aus und Lautstärkepotentiometer verbaut. Dieser muss erst ausgebaut werden, bevor der Elko getauscht werden kann. Ohne Entlötpistole ist das eine große Frickelei, bei der die Platine sehr leicht beschädigt werden kann. Ebenso lassen sich SMD Bauteile nur sehr schwer ohne Heißluftlötkolben austauschen.

Ich habe mich dazu ausführlich mit einem alten Radiomeister in Belgien ausgetauscht, der den Blaupunkt Werks-Repararturdienst betrieben hat. Möchte man dieses Radio (Bremen RCM 43) professionell restaurieren, müssen alle Elkos ausgetauscht werden. Das sind 12 Elkos größerer Kapazität und 28 kleine SMD Bauteile.

Was ich damit sagen will: solltete Ihr selbst ein Steuergerät reparieren und dort ist ein Elko verbaut, würde ich persönlich diesen IMMER mit tauschen.

Viel Erfolg Euch allen mit den guten Wünschen, daß Eure CX bald wieder laufen!

  • Like 2
Geschrieben (bearbeitet)

Nur für die Interessierten:

Hier die Hauptplatine des Blaupunkt Bremen RCM 43 mit dem ersten getauschten SMD Elko

20220203_144328250_iOS.jpg.a55bf5a2e89a25c9c10443609ed79387.jpg

Und hier die Hauptplatine des Frankfurt RCM 82 mit dem entlöteten Potentiometer und dem darunter verbauten Elko

20220222_091821288_iOS.jpg.579db7baf42c0654c7e4b727396d6b8e.jpg

Bearbeitet von laradu
  • Like 1
  • Danke 1

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

Nutzungsbedingungen

Wenn Sie auf unsere unter www.andre-citroen-club.de und www.acc-intern.de liegenden Angebote zugreifen, stimmen Sie unseren Nutzungsbedingungen zu. Falls dies nicht der Fall ist, ist Ihnen eine Nutzung unseres Angebotes nicht gestattet!

Datenschutz

Die Betreiber dieser Seiten nehmen den Schutz Ihrer persönlichen Daten sehr ernst. Wir behandeln Ihre personenbezogenen Daten vertraulich und entsprechend der gesetzlichen Datenschutzvorschriften sowie dieser Datenschutzerklärung.

Impressum

Clubleitung des André Citroën Clubs
Stéphane Bonutto und Sven Winter

Postanschrift
Postfach 230041
55051 Mainz

Clubzentrale in Mainz
Ralf Claus
Telefon: +49 6136 – 40 85 017
Telefax: +49 6136 – 92 69 347
E-Mail: zentrale@andre-citroen-club.de

Anschrift des Clubleiters:

Sven Winter
Eichenstr. 16
65779 Kelkheim/Ts.

E – Mail: sven.winter@andre-citroen-club.de
Telefon: +49 1515 7454578

Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV
Martin Stahl
In den Vogelgärten 7
71397 Leutenbach

E-Mail: admin@andre-citroen-club.de

×
×
  • Neu erstellen...