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Gast Cocofine
Geschrieben

Hallo Forum,

Ich bin zur Zeit fleissig am Abschleifen und dabei stellt sich so langsam die Frage, wie ich den original Farbton herausfinde. Da der ganze Wagen mal mit einer Schutzlackierung überzogen wurde, ist der Orignallack leider nur noch sehr mäßig zu erkennen. Ich kann damit leider nicht zu einem Lacker, damit er den Farbton scannt.

Wer kann mir sagen, welche Farben es im Baujahr 1950 beim HY gab? Die Farbenvielfalt kann damals ja noch nicht sehr groß gewesen sein...

Die Lackierung unter der Schutzlackierung ist in etwa grau, mit etwas blauem Anteil. Kenn irgendwer ein Verzeichnis von alten Citroenlacken?

Vielen Dank

Geschrieben

Hy Cocofine,

da fällt mir der Satz von Henry Ford zur T-Modell-Farbgestaltung ein: "Sie bekommen das Auto in jeder Farbe, solage es schwarz ist."

Ein HY hat orischinool AC 109 zu sein, und das ist grau.

Umschlüsselung auf RAL-Ton findest Du hier beim Stöbern.

Beste Grüße vom farbenblinden

Stone

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Cocofine,

Um einen Einblick in die Farbvariationen beim H zugeben und dem Henry ein wenig ins Handwerk zu pfuschen hier mein Wissenstand bezüglich der Farbgebungen.

1948-1975

Grau metallic (gris métall irisé) AC 109 bezogen von verschieden Lieferanten was bedeutet das verschiedene Farbtönungen von AC 109 je nach Lieferant / Epoche existieren. Felgen waren in dunklem Grau lackiert (kenne die genau Referenz des Farbtons nicht) bis 1964. Ab 1964 bis 1981: Gris rosé AC 136 von Lefranc. Anbauteile Noir AC200

1964: Einführung von Farben als Option (für Fahrzeuge mit einteiliger Frontscheibe) Bleu névé, blanc paros, jaune pastis (Code ? / Hersteller ?).

Ab 07/1975 (Fertigungsbeginn des H im Werk Aulnay sous Bois) Einführung von Gris matinal AC 081 hergestellt von Corona als Austausch / Ersatz von AC 109. Felgen blieben in AC 136. Lenkrohr - Blinkerhebel – Sitzschiene: Noir AC200

Als Option:

-Blanc Paros AC 102

-Rouge Masséna AC 423

-Bleu Week-end AC 625

-Blanc Meije AC 088

Service Fahrzeuge Citroen:

-Jaune service Citroën AC 323 (Hersteller Duco)

Weiter befanden sich für staatsnahe Betriebe und die Administration im Angebot:

-Jaune PTT AC 311

-Orange DDE AC 315

-Bleu EDF AC 615

-Vert Bussing (ONF) AC 528

Die Pigmente der 1950 verwendeten Farbe AC 109 von Nitrolac neigte bei Alterung zur Oxidation

was dann einen Bronzenen Farbton ergeben hat. Als Beispiel:

p1010810.jpg

Um Enttäuschungen an Treffen vor zu beugen als Hinweis: Es ist sehr schwierig ,,den Farbton AC 109" der Epoche entsprechend exakt zu reproduzieren (abgesehen davon wie der metallic Effekt damals erzielt wurde) den das sind nach Schätzungen über die Zeit allein ca. 12 Tönungen.

Als generelle Information hier noch einige Französische Autolack Hersteller aus der Zeit

der H Produktion: Nitrolac, Valentine, LeFranc, Duco, Villemer, Corona und Renault.

UNI-HY

Bearbeitet von UNI-HY
Gast Cocofine
Geschrieben

Klasse,

vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich möchte namlich auf jedenfall eine originalgetreue Lackierung erzielen.

lieben Gruß

Geschrieben (bearbeitet)

Ich möchte namlich auf jedenfall eine originalgetreue Lackierung erzielen.

Bei Sprido Peintures hat Frank einiges an Nachforschungen betreffend AC 109 investiert. Wenn kein Scan am H möglich ist kannst Du

bei Ihm wenn gewünscht ein Farbmuster oder eine Musterdose dem Jahrgang entsprechend bestellen.

http://www.sprido-peinture.com/recherche.php?id_cms=6&caract_6=43&caract_7=48&caract_8=130&caract_9=80

Gruss UNI-HY

Bearbeitet von UNI-HY
  • 1 Monat später...
Geschrieben

Moin,

leider gestaltet sich die Beschaffung der Farbe als äußerst schwierig. Ist nur direkt beim Hersteller bestellbar, also wird nicht vor Ort gemischt und daher unverhältnismäßig teuer. Daher möchte ich auf einen Ral- Ton ausweichen. Ist günstiger, besser beim Nachlackieren und da ich das ganze Auto lackiere fällt es auch nicht so auf.

Wer hat denn einen HY in einer Ral Farbe lackiert? Könntet ihr mir Fotos schicken, bzw. hier hochladen? Es ist nämlich schwer vorstellbar wie es am ganzen Auto wirkt, wenn man nur eine 5 cm große Karte des Farbtons hat...

Geschrieben

ich experimentiere zur Zeit mit RAL 9006 und RAL 7003 gemischt da ich noch kein AC109 habe.

Leider habe ich noch kein vorzeigbares Ergebnis.

Gruß

Rudi

Geschrieben

Meine guten Erfahrungen sind: Einschicht-Metallic Lack mit seidenmatt Effekt. Dieser seidenmatte Lack hat den Vorteil, dass kleine Dellen retuschiert werden und der Bus nie wirklich dreckig aussieht.

Damals hatte ich bei Stahlgruber diesen Lack bekommen (Lacksystem ist LECHLER) hier kannst Du auch anhand der Farbkarten Dir Deinen Wunsch(metallic)ton suchen, ansonsten kommt er dem AC 109 schon sehr nah. Natürlich ist der Farbton auch in Hochglanz erhältlich. Die genaue Farbnummer müsste ich nochmal raussuchen, wenn Interesse besteht. Ach ja, es ist ein 2 Komponenten Industrielack zum Preis von ca. 28,00 € plus Härter und Verdünnung.

41bd01405684765_800.jpg

Grüße

Frank

Geschrieben

Prima Info!

Die € 28 sind für ... wieviel ist da drin?

Gr.

MANNI

Gast HY Espressobar
Geschrieben (bearbeitet)

Ich kann dir das Lackcenter in Königslutter, Bahnhofstr. 14 empfehlen.

Die beiden Jungs dort sind fit und mischen dir jede Farbe, jeden Lack und haben Ahnung.

Es gibt auch frisch abgefüllte Spraydosen für 2 K Lack genau in deinem Farbton.

Für 400ml für den HY habe ich 9 Euro bezahlt!

Das Bild zeigt das rechte vordere Seitenteil am HY mit der Spraydose vom Lackcenter selbst gemacht:

Die Dose hat unten einen Knopf, der wird aktiviert, indem man den Knopf reindrückt und ca. 20-30 x schüttelt. Eine Dose reicht für zwei Seiten.

18950940pi.jpg

Bearbeitet von HY Espressobar
Geschrieben

Hallo Manni,

der Preis bezieht sich auf 1 Liter Lack. Lacknummer bei meinem Bus: Silber 0060 Seidenmatt 29152 (hat einen leichten Grünstich).

Auch erhältlich bei: www.lackpoint.de, Tel: 0351/ 4713812.

Grüße und ein schönes Wochernende

Frank

ACCM Schwinn U.
Geschrieben

Seid ihr sicher, dass das metallisierte AC 109 bis 64 auf die H’s gespritzt wurde? Ich denke, eher nicht.

Es fällt auf, dass das um 50 die gleiche Farbe wie bei Enten war. Die Alternativen waren bei Enten 10 Jahre lang Null wie bei Henry. Bei Enten lief das AC 109 aber nur bis Okt 53 und dann weiter über AC 118 zu AC 132. Warum soll das nicht so bei H’s parallel sein? Bin zwar kein HY Kenner, aber dass AC 109 bis 64 lief, muss mir jemand klar machen. Zumal die Suppe als unreproduzierbar gilt, wie es oben auch schon erwähnt wurde. Uli

Geschrieben (bearbeitet)
Seid ihr sicher, dass das metallisierte AC 109 bis 64 auf die H’s gespritzt wurde? Ich denke, eher nicht.

Einer meiner HY hat Jahrgang 1973 und war im Originallack AC109 gespritzt was im Innenraum klar erkennbar ist und auf der Farbkennungsplakette auch ausgewiesen wird.

Zumal die Suppe als unreproduzierbar gilt, wie es oben auch schon erwähnt wurde. Uli

Die Farbe AC109 kann reproduziert werden hat jedoch ihren Preis. Zwei Sachen machen die Aufgabe nicht ganz einfach. Erstens hat sich der Farbton unter der Nummer AC109 über die Bauzeit mehrfach geändert und zweitens ist bei den alten Farben die Verteilung der Pigmente für den metallischen Effekt anders als bei modernen Lacksystemen was die Aufgabe erschwert.

UNI-HY

Bearbeitet von UNI-HY
ACCM Schwinn U.
Geschrieben

Ja, Farbplakette und vorgefundene O-lackflächen sind schon gute Argumente.

Manchmal dachte ich schon, diese Farbe zu der Mangelzeit um 50 sei von den Amerikanern aus der D-Day-Operation zurückgelassenes Material, das dann die Autobauer entpannt hat.

Geschrieben

Mein HY von 1968 ist orginal auch in AC 109 , innen und außen...

0d2a61405771997_800.jpg

leider haben die bisherigen Versuche das AC 109 nachzumischen noch keine zufriedenstellenden Ergebnisse gebracht.

Gruß Dirk hy

Geschrieben
Manchmal dachte ich schon, diese Farbe zu der Mangelzeit um 50 sei von den Amerikanern aus der D-Day-Operation zurückgelassenes Material, das dann die Autobauer entpannt hat.

Der Ansatz mit den Restbeständen von Farbe die da nach den Kriegswirren verwertet wurde ist schon richtig. Nur ist es bei Citroen nicht wie bei Renault die Sandfarbe der (Cremschnittchen) Wüstenfahrzeuge geworden sondern die Farbe wurde von Deutschland vorgegeben und wurde verwendet um die Komponenten der JU 52 zu lackieren zu deren Produktion Citroen (auch wegen der fortschrittlichen Schweisstechnik) während der Besatzungszeit verdonnert wurde. Die Komponenten waren für CASA Spanien bestimmt und wurden dort zu fertigen Flugzeugen montiert. Ab einem gewissen Zeitpunkt wurden die Produktionskapazitäten bei Junkers in Deutschland für technisch höherwertige Flugzeuge benötigt.

Über diese Zeit spricht in Frankreich niemand gerne und der Umstand ist auch sehr schlecht Dokumentiert.

Gruss UNI-HY

ACCM Schwinn U.
Geschrieben

Interessant. Und ich merke, die Hoffnung, dass bei Citroën mal was logisch oder gar einfach sei, führt regelmäßig zu Fehlannahmen...Uli

Geschrieben (bearbeitet)

@Dirk hy, In Frankreich wurden für die dunklere Partie Deines AC109 als Alternative (mit gutem Resultat) ein Lack in matt von LECHLER mit der Kennung

09 890 verwendet. Eventuell ist ein Versuch in seidenmatt sinnvoll (Übersetzungsschwankung). Für die heller Partie müsste ich tiefer im Archiv graben.

Gruss UNI-HY

Bearbeitet von UNI-HY
Gast [gelöscht 913]
Geschrieben

Hallo UNI HY ich finde es auch sehr interessant, was Du da mitteilst

. . . um die Komponenten der JU 52 zu lackieren zu deren Produktion Citroen (auch wegen der fortschrittlichen Schweisstechnik) während der Besatzungszeit verdonnert wurde. Die Komponenten waren für CASA Spanien bestimmt und wurden dort zu fertigen Flugzeugen montiert. ]

aber ist es belegt, oder eine der vielen Legenden ?

Grüsse Andreas

Geschrieben

Off topic @ Andreas aus dem http://ju52archiv.de/geschichte.htm

Durch das Kriegsgeschehen wurden die Produktionsstandorte für Flugzeuge ins eroberte Ausland verlegt, um Bombenangriffen auszuweichen. Deshalb wurde die Ju 52 auch in Frankreich und Spanien gebaut. Die Produktion in Colombes/Frankreich, die auch nach dem Krieg weiter ging, wurde schon 1941/42 angefangen und es wurden auch schon in diesem Zeitraum Flugzeuge ausgeliefert.

Die Produktionserlaubnis (Lizenzvergabe) über 170 Ju 52 für Spanien wurde zwar auch schon Ende 1942 erteilt, aber die erste Maschine verließen erst 1944 die Produktionshallen. Gefertigt wurde die Maschine vor und nach dem Krieg in Getafe in der Nähe von Madrid.....

Geschrieben

Bei meinem zweiten HY, den einige von Euch ja letztes Jahr bei Sven geshen haben, war folgendes Rezept/Bestellung dabei.

Vielleicht hilfts ja:

ac109_01.jpg

Geschrieben

aber ist es belegt, oder eine der vielen Legenden ?

@Andreas Buss,

Was als gesichert betrachtet werden kann ist das die ersten 2CV und H mit der Farbe AC 109 des Herstellers Pyrolac lackiert wurden.

Pyrolac war auf die Herstellung von Farbe für die Flugzeugindustrie (auch während den Kriegsjahren) spezialisiert.

Pyrolac wurde von den Gebrüdern Levy Finger respektive Astar-Cellulo zwischen 1951-1969 aufgekauft wie auch die Hersteller Cires Sultans, Société des Peintures et Vernis Lefranc, Smaltum so wie auch Vercolac ein weiterer Flugzeugfarben Hersteller.

1970 wurde die AKZO gegründet und fusionierte 1994 mit NOBEL woraus einer der grössten Farbenhersteller der Welt AKZO NOBEL hervor ging. Der Bereich

Autolack läuft heute unter der Marke Sikkens (www.sikkens.net).

Die Fertigung von Komponenten für die Kriegswirtschaft durch Citroen muss korrekt in den Bereich hören sagen eingeteilt werden (Fertigung von Flugzeugkomponenten: schweissen von Stahl / Pressen von Avionalblechen) weil so nicht belegt sondern nur durch Zeitzeugen geäussert und überliefert die heute verstorben sind.

Wer Interessiert und der Französischen Sprache mächtig kann hier: http://www.gauchemip.org/spip.php?article16193

einen tieferen Einblick erhalten über das geschehen in der französischen Autoindustrie und ihrer Zulieferer während den Kriegsjahren unter der dominierenden Federführung der Exponenten von Renault (was ua. auch Citroen stark betroffen hat).

Quellen:

Citroen

http://www.astralpeintures.com/qui-sommes-nous

http://www.gauchemip.org/spip.php?article16193

Gruss UNI-HY

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