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1,8i16v: Klappern und Klonken


Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Hallo,

habe hier einen 1,8i16v mit üblen Geräuschen.

Wer Zeit und Lust hat, hört mal rein und gibt eine Meinung ab:

http://youtu.be/fDLjNuEnQR8

Hallo,

wie ist denn die Laufleistung der Maschine?

Ich würde mich gerne rechtzeitig auf eine solche Überraschung vorbereiten.

(obwohl.., ich fahre ja artgerecht mit Super..)

Gruß,

DerDodel

Geschrieben

@ Dodel, Super wird dir da leider nichts nutzen. 220.000 hat er gelaufen.

Habe heute den Kopf abgebaut.

Es bietet sich folgendes Bild:

Ventiltrieb sieht nach wie vor sehr ok aus.

Pleuellager 4. Zylinder hat rund 3 mm Spiel. Heftig.

Lager selbst noch nicht angesehen, weil die Ölwanne noch dran ist.

Laufbuchse Zylinder 4 wackelt stark. hab sie also gleich mal rausgezogen. Deutliche senkrechte Schleifspuren vom Koben. Die Fußdichtung ist so um die 3 cm zu lang :)

Kolben Nr. 4 ist teilweise blitzblank gewaschen, ebenso der Brennraum. Dürfte an eingedrungenem Kühlwasser liegen.

100 Punkte an alle, die von 2 Ursachen ausgegangen sind: 1. Pleuellager, 2. schlagende Laufbuchse. Ich selbst bekomme 0 Punkte, habe trotz Heimvorteil völlig versagt ;)

Insbesondere wegen der ausgeschlagenen Laufbuchse hat der Motor es wohl hinter sich. Wir haben bereits ein paar Angebote bekommen, vielen Dank !

Gruß

Torsten

Geschrieben

Hallo Torsten,

wußte nicht, dass der Motor noch Laufbuchsen hat.

Aber irgendsowas war mir klar, denn es klang nach einer größeren Menge "Stahl", welche da wo angeschlagen ist.

Gruß Herbert

Geschrieben

So lange der Kopf noch drauf ist, klappern die Laufbuchsen nicht, sie werden ja vom Zylinderkopf im Block gehalten. Es ist jetzt ja egal, der Motor ist kaputt und weitere Ursachenforschung ist eher sportlicher Natur. Möglich, dass das Rasseln aus der Kolbenringzone kommt, ist ganz schwer zu sagen. Aber defekte Hydrostößel machen auch solche Geräusche und man sieht ihnen den Defekt nicht an. Man muss sie ausbauen und zusammendrücken. Dann merkt man den Unterschied zwischen guten und schlechten Stößeln. Ist aber hier wohl eher Makulatur.

Geschrieben (bearbeitet)
Aber defekte Hydrostößel machen auch solche Geräusche und man sieht ihnen den Defekt nicht an. Man muss sie ausbauen und zusammendrücken. Dann merkt man den Unterschied zwischen guten und schlechten Stößeln.

Ich hab eine gute Stunde meiner Lebenszeit darauf verwendet, die Dinger zu kneten und zwischendurch wieder mit Öl zu füllen. Sie sind alle gleich. Glaube ich zumindest. Und ich habe den Einbauplatz so verändert, daß die Geräuschquelle hätte wandern müssen, was nicht geschah. Und auf Verdacht 16 Stück zum Stückpreis von rund 20 Euro tauschen ? Ein normaler Xantia-Fahrer zahlt das nicht...

Bearbeitet von TorstenX1
Geschrieben
Ich hab eine gute Stunde meiner Lebenszeit darauf verwendet, die Dinger zu kneten und zwischendurch wieder mit Öl zu füllen. Sie sind alle gleich. Glaube ich zumindest. Aber auf Verdacht 16 Stück zum Stückpreis von rund 20 Euro tauschen ? Ein normaler Xantia-Fahrer zahlt das nicht...

Daran habe ich keinen Zweifel. Man muss aber ja nicht gleich alle erneuern, sondern die des Zylinders, der den Lärm verursacht. Aber bei dem Motor ist das ja wohl sowieso keine Option.

Geschrieben

Früher war alles besser. Eine Motorrevision war rentabel. Heute sind die Preise für die Einzelteile, sofern überhaupt verfügbar, und die Arbeit derart absurd, daß man als Werkstatt bei solchen Geräuschen eigentlich gar nicht auf Ursachensuche gehen darf, sondern ohne Umschweife einen anderen Motor einbauen muß.

Geschrieben

Vertragswerkstätten haben das zu meiner aktiven Zeit auch so gut wie nie gemacht. Für Freie (wie mich) war das gut und ich war auf Motorreparaturen spezialisiert. Damals ging es zwar hauptsächlich um Dieselmotoren aber repariert habe ich alles. Das hat Spaß gemacht. Heute sieht das anders aus, da hast Du recht. Die Japaner haben meiner Erfahrung nach damit angefangen, Reparaturen wenn nicht unmöglich, dann doch unrentabel zu machen. Die Kurbelwellen z.B. waren vielfach so schwach gehärtet, das man sie nicht mehr bearbeiten und mit übergroßen Lagern versehen konnte. Die Lagerzapfen waren hinterher so weich, dass der nächste Schaden vorprogrammiert war.

Heute macht so eine Revision (Kolben, Zylinder / Laufbuchsen, Kurbelwelle, Zylinderkopf überholen) nur noch Sinn, wenn man es selber machen kann und die Teile auftreiben kann. Vertragswerkstätten gehen an so etwas aus Haftungsgründen wahrscheinlich überhaupt nicht mehr ran.

Hydrostößel gibt es für den Xantia aber schon noch für deutlich weniger Geld.

Geschrieben
Früher war alles besser. Eine Motorrevision war rentabel...
Vertragswerkstätten haben das zu meiner aktiven Zeit auch so gut wie nie gemacht...
Ihr seid jetzt schuld daran, dass ich mich grad schrecklich alt fühle! :)

Ich erinnere mich nämlich an die Zeit, als zumindest bei Opel-Vertragshändlern Motoren noch häufig überholt wurden. Dafür gab es allerdings bei Opel relativ preiswerte Rumpfmotoren (ich rede jetzt von der CIH-Motorenfamilie). Da gabs also keine Arbeiten mit Laufbuchsen oder Pleuellagern, sondern es wurde einfach ein neues Blöckchen für ein paar Hundert Märker in den weitläufigen Motorraum reingesetzt. :)

Geschrieben
So lange der Kopf noch drauf ist, klappern die Laufbuchsen nicht, sie werden ja vom Zylinderkopf im Block gehalten.

Die Laufbuchsen von Zylindern 1 bis 3 lassen sich mit mäßigem Kraftaufwand einen halben mm bewegen, die von Zylinder 4 um rund 3 mm. Wie würdest du das einschätzen ?

Geschrieben
Ihr seid jetzt schuld daran, dass ich mich grad schrecklich alt fühle! :)

Ich erinnere mich nämlich an die Zeit, als zumindest bei Opel-Vertragshändlern Motoren noch häufig überholt wurden. Dafür gab es allerdings bei Opel relativ preiswerte Rumpfmotoren (ich rede jetzt von der CIH-Motorenfamilie). Da gabs also keine Arbeiten mit Laufbuchsen oder Pleuellagern, sondern es wurde einfach ein neues Blöckchen für ein paar Hundert Märker in den weitläufigen Motorraum reingesetzt. :)

Ich weiß. Trotzdem haben diese Rumpfmotoren eher die Freien als die Vertragswerkstätten eingebaut. Die haben lieber komplette Austauschmotoren verkauft. Ausnahmen kannte ich aber auch. So etwas gab es aber z.B für DB Diesel nicht, auch bei vielen Exoten war das nicht möglich, da musste man reparieren oder eben komplett neu kaufen. Das war für mich eine gute Sache.

Geschrieben
Die Laufbuchsen von Zylindern 1 bis 3 lassen sich mit mäßigem Kraftaufwand einen halben mm bewegen, die von Zylinder 4 um rund 3 mm. Wie würdest du das einschätzen ?

Das ist wirklich aus der Ferne schwer einzuschätzen. Oft kleben die Buchsen ja mehr oder weniger in den unteren Dichtungen fest, das allein kann schon den Unterschied ausmachen. Wenn Du das genau wissen willst, musst Du unten aufmachen die Kolben und Buchsen ziehen.

Geschrieben

Und nebenbei mal ein Kompliment an die Profis für die Teilnahme am Gratis-Workshop!

Geschrieben

@Torsten: Hast Du Fotos von dem Schaden?

Geschrieben

Noch nichts schönes, mach ich aber die nächsten Tage und stell sie hier ein.

Geschrieben
Die Laufbuchsen von Zylindern 1 bis 3 lassen sich mit mäßigem Kraftaufwand einen halben mm bewegen, die von Zylinder 4 um rund 3 mm. Wie würdest du das einschätzen ?

Ich bin immer noch irritiert, dass ein Xantia 16V Motor nasse Laufbuchsen hat. Ich dachte, dass wäre den 8V Motoren vorbehalten. Liege ich falsch?

Geschrieben (bearbeitet)

Ich hoffe. Ansonsten hat der Wagen einen Motor, der sonstwoher stammt... hmmm... 218 lt. Navi ist schon ein bisserl viel für die 125 PS, die die kleinen Dingen typischerweise ab Werk hatten, ... ;)

Edit, habe gerade etwas irritiert in den Teilekatalog geschaut. Hat schon seine Richtigkeit, nasse Laufbuchsen. Ist halt ein klassisches Hochleistungstriebwerk.

Bearbeitet von TorstenX1
Geschrieben
Ich bin immer noch irritiert, dass ein Xantia 16V Motor nasse Laufbuchsen hat. Ich dachte, dass wäre den 8V Motoren vorbehalten. Liege ich falsch?

Hatta hatta. Sonst würde sich da auch nichts bewegen lassen.

  • 1 Monat später...
Geschrieben (bearbeitet)

Nachdem der neue (fast neue, 34.000 km) Motor im Auto hängt, hab ich den alten etwas auseinandergebaut.

Der Kolben Nr. 4, schön zu sehen wie er durch über die defekte Fußdichtung eingedrungenes Kühlwasser blankgewaschen wurde.

Ich glaube nicht, daß das etwas mit dem Pleuellagerschaden zu tun hat.

4c8e41407269849_800.jpg

Die Pleuellagerschalen von Nr. 4.

Ich mußte sie erst suchen, beide Halbschalen hatten sich übereinandergeschoben, nach Abnahme Des Lagerdeckels war erstmal überhaupt keine Lagerschale sichtbar :)

193a81407270005_800.jpg

Der Zapfen der Kurbelwelle bei Nr. 4. Schrott.

c38831407270098_800.jpg

Lagerschale Zylinder 3. Die sieht auch nicht mehr wirklich gut aus, in Kürze wäre es auch hier vorbei gewesen.

12cee1407270284_800.jpg

Die Lagerschalen im Überblick.

b358f1407270341_800.jpg

Sowas ist schon selten bei dem Motor, und bei gerade mal 220.000 km. Vielleicht war da was am Öl faul. Ein 10w60 steckte drin.Ich habe sonst keine rechte Erklärung.

Bearbeitet von TorstenX1
Geschrieben

Das sprengt ein bisschen den Rahmen dessen, was ich anhand des Videos erwartet hätte.

Es ist schwierig, die Ursache nachzuvollziehen. Es kann eventuell aber schon an einer undichten Fußdichtung liegen.

Ich spinne mal rum:

Gelangt Kühlmittel ins Öl, sinkt es ab und setzt sich vor dem Rüssel der Pumpe im Ölsumpf ab und wird dann auch zuerst angesaugt. Der 4. Zylinder liegt direkt an der Ölpumpe und dessen Lager wird zuerst mit dem Schmierwasser versorgt. Die Folgen sieht man dann. Ganz abwegig erscheint mir das nicht.

Geschrieben

Da hast du wohl recht... Wasser konnte ich allerdings nicht im abgelassenen Motoröl erkennen... dennoch, es bietet sich an als Erklärung.

Soweit ich weiß, war der Motor nie offen. Die Fußdichtung war nicht zerrissen, sondern überdehnt und konnte nicht richtig gesessen haben, Wär dann wohl bereits im Werk passiert.

Geschrieben

Das Wasser dürfte bei der Belastung sofort verdampfen. Es ist aber wirklich nur Spekulation. So ein Lagerschaden ist schon kapital und auch eher selten. Ich habe viele Motoren gemacht, so etwas aber sehr selten gesehen. Mir scheint aber auch, dass mit dem Geräusch länger weitergefahren wurde.

Geschrieben

Ja, der Fahrer hat draufgehalten. Es waren wohl 50 km AB vom Auftreten der Geräusche bis zum Warten auf den AvD. Grundlage war die wohl realistische Einschätzung, daß der Motor eh hin ist.

Geschrieben

Meines Wissens ist der Motor nie offen gewesen. Das gleiche Öl verwende ich auch in meinen Motoren seit etlichen tausend Kilometern. Ich denke nicht, dass es daran gelegen hat. Wenn für den Motor 10W-40 freigegeben ist, muss auch 10W-60 gehen. Ich halte es grundsätzlich für kritisch, einen Motor über eine längere Zeit mit einer Drehzahl zu fahren, die deutlich über der Drehzahl der angegebenen Höchstgeschwindigkeit liegt. Das geht selten gut. Und je mehr km ein Motor runter hat, desto kritischer wird das Thema.

Geschrieben

Dass das am Öl, dessen Viskositätsklasse, gelegen hat, glaube ich auch nicht. Der extrem saubere Kolbenboden des Zylinders gäbe noch Anlass für weitere Spekulationen. Aber der Hinweis auf längere Anforderungen der Höchstleistung des Motors ist auch nicht unwichtig. Und wenn man einen Pleuellagerschaden hat, und dann den Motor noch weiter belastet, kann es sehr schnell gehen, dass die Laufschicht des Lagers abgerieben ist. Und wenn das erst mal passiert ist, geht der Rest in kürzester Zeit.

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