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Geschrieben
Am 21.12.2016 at 16:01 , sasala sagte:

Trotzdem dauert das lange,selbst wenn man nicht warten muß weil die Ladestelle frei ist.Wie viele konventionelle Zapfsäulen müßte man wohl haben wenn volltanken immer eine dreiviertel Stunde oder länger dauern würde?

Was hat die fossile Verbrennerfraktion immer mit ihrem Volltanken? Braucht doch im normalen Alltag kein Mensch. 

Bestes Beispiel: Wir waren gestern über 300 km an einem Tag unterwegs, und das mit einem EV, dass max. bei den jetzigen Temperaturen etwas über 100 km Reichweite hat. Niemand ist vor irgendwelchen Ladestationen gestanden, geladen wurde bei routinemäßigen Standzeiten. Ob ich das Fahrzeug jetzt auf einem Parkplatz stelle, oder an eine Ladestation ist doch pillepalle. Ich kann mich kaum mehr erinnern, wann ich mal 10 oder 15 Minuten an einer Tanke verbracht habe um dieses Explosionsgemisch in ein altertümliches Fahrzeug zu bekommen. Bei mir dauert der Ladevorgang keine Minute. Kabel anstecken, Kabel abstecken. Die 10 Stunden, die ich früher sinnlos an Tankstellen im Jahr verbracht habe, nutze ich jetzt viel sinnvoller. 

Und zum Wasserstoff: Der ist Tod sobald es gelingt das Elektrolyt für chemische Batterien zu verbessern. Auch die Entwicklung von Supercabs geht weiter. Beides Systeme, die das nachladen von Strom revolutionieren. Dazu höhere Energiedichten bei konventionellen Akkus, die die Reichweite deutlich steigern. Wofür in Zukunft noch diese alte fossile Technik, die eigentlich nur Nachteile hat. 

Nur mal so: Seit Wochen (Temperaturen < 10 Grad) fahren alle "modernen" Diesel-Pkw ohne Abgasreinigung durch die Gegend. Hinzukommt dass in vielen Gebieten inverse Wetterlagen herrschen in denen  kaum ein Luftaustausch stattfindet. Ja da kommt für die menschliche Lunge richtig Freude auf.  

  • Like 4
Geschrieben
vor 1 Stunde, JuergenII sagte:

Wir waren gestern über 300 km an einem Tag unterwegs, und das mit einem EV, dass max. bei den jetzigen Temperaturen etwas über 100 km Reichweite hat. Niemand ist vor irgendwelchen Ladestationen gestanden, geladen wurde bei routinemäßigen Standzeiten.

Bei uns gibt es noch keine Ausflugsziele mit Ladesäule. Wenn an der Ladesäule geparkt wird, hat eine lange Ladedauer trotz geringer Akkukapazität den Vorteil, dass der Stellplatz nicht vor der geplanten Verweildauer geräumt werden muss.

Ronald

Geschrieben
vor 12 Stunden, JuergenII sagte:

Bestes Beispiel: Wir waren gestern über 300 km an einem Tag unterwegs, und das mit einem EV, dass max. bei den jetzigen Temperaturen etwas über 100 km Reichweite hat.

100km...damit komme ich nicht mal bis zur Arbeit und wieder zurück:lol:,von der sonstigen Nutzung ganz zu schweigen

Geschrieben

Kann man nicht mit Wasserstoff auch speziell dafür hergerichtete Verbrennungsmotoren betreiben , wo als Abgas lediglich reiner Wasserdampf entsteht . War da nicht mal was vor einigen Jahren bei BMW ? So würde doch die Zwischenstufe der Umwandlung in Strom entfallen , weil die Energie direkt genutzt wird . Außerdem könnte man nicht sogar herkömmliche und bereits vorhandene Benziner , ähnlich wie bei Erd- und Flüssiggas umrüsten ? Wäre doch schön . 

Geschrieben (bearbeitet)

Ja, war vor Jahren mal Thema. Die erste A-Klasse hatte für die Gasflaschen deshalb den doppelten Boden. (Postfaktisch)

Die nutzen aber meist Brennstoffzellen und E-Antrieb.

http://www.hybrid-autos.info/wasserstoff-fahrzeuge/

"Gegenüber dem Wasserstoffverbrennungsmotor weist die Brennstoffzelle sogar eine höhere Effizienz auf, wobei diese bis zu 60 Prozent betragen kann, allerdings in deren elektrischen Wirkungsgrad (Elektroantrieb) begründet ist."

http://www.green-motors.de/alternative-antriebe/wasserstoffantrieb

 

Ronald

Bearbeitet von Ronald
Geschrieben

Wäre halt eventuell eine Alternative für Leute , wie mich , die Verbrennungsmotoren lieben , bzw , daß auch in hundert Jahren auch noch Oltimerliebhaber ihr Fahrzeug mit Originalmotor betreiben können .

Geschrieben

Wäre es mit Apothekenbenzin oder Bioethanol nicht einfacher? Ich vermute, dass hierbei auch die Stickoxide ein Problem werden.

Ronald

Geschrieben

Na ja , denke , irgendeine verträgliche Lösung wirds da schon geben . 

Geschrieben

Eine weitere, deutsche Wahrheit für das blinde Auge auf der Effizienzseite. Wahrscheinlich ähnlich in Japan:

 

Zitat

Im Ausscheidungsrennen der Elektroautos zählt nicht nur die Umweltbilanz, sondern auch die Praxistauglichkeit. Reine Batteriestromer sind bei der Infrastruktur grundsätzlich im Vorteil, weil sie notfalls an jeder Haushaltssteckdose tanken können. Trotzdem hält das BMVI an Brennstoffzellen fest: Sie sollen in Deutschland gebaut werden, während Batteriezellen größtenteils aus Japan und Korea stammen. Letzteres ist dem Bundesverkehrsminister ein Dorn im Auge: "Wir erleben international einen neuen Wettbewerb um den Antrieb der Zukunft. Mit im Zentrum steht dabei die Brennstoffzelle als eine Schlüsseltechnologie der Mobilität 4.0", so Alexander Dobrindt, "Deutschland muss hier als Autoland die Innovationsführerschaft übernehmen."

http://www.sueddeutsche.de/auto/brennstoffzellenautos-wasserstoffautos-drohen-an-der-infrastruktur-zu-scheitern-1.3305020http://www.sueddeutsche.de/auto/brennstoffzellenautos-wasserstoffautos-drohen-an-der-infrastruktur-zu-scheitern-1.3305020

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Wie dpa meldet, will eine Allianz aus Autoherstellern und anderen Weltkonzernen dem Wasserstoff-Antrieb zum Durchbruch auf der Straße verhelfen. Daimler, BMW, der Gasehersteller Linde und zehn weitere Unternehmen haben sich zum Hydrogen Council zusammengeschlossen - der Wasserstoff-Initiative, wie sie am Dienstagabend auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos mitteilten. Die weiteren Mitglieder der Allianz sind der Ölkonzern Shell, der Autobauer Honda, der Motorradhersteller Kawasaki, der Energiekonzern Engie, der Rohstoffkonzern Anglo American sowie der Bahntechnik-Spezialist Alstom. Die Unternehmen stecken momentan zusammen pro Jahr 1,4 Milliarden Euro in den Ausbau der Technik.
Wasserstoff wird in einer sogenannten Brennstoffzelle zu Strom umgewandelt, womit Elektroautos angetrieben werden. In die Umwelt gelangt dabei lediglich Wasserdampf. Gegenüber Batterien hat Wasserstoff den Vorteil, dass höhere Reichweiten möglich sind und die Betankung mittlerweile ähnlich schnell vonstatten geht wie bei Benzin- und Dieselautos.
Das Hydrogen Council will dabei helfen, die 2015 in Paris verabschiedeten Klimaziele zur Begrenzung der Erderwärmung zu erreichen. Zu Beginn wird die Initiative vom japanischen Autobauer Toyota und dem französischen Gasehersteller Air Liquide geleitet. "Ohne die Unterstützung von Regierungen ist dieses Projekt aber nicht möglich", sagte Toyota-Verwaltungsratschef Takeshi Uchiyamada in Davos. Air-Liquide-Chef Benoit Potier verwies auf den Ausbau des Tankstellen-Netzes.
Bislang sind erst wenige Wasserstoff-Modelle in Großserie gegangen. Hyundai-Chef Chung Mong-koo sieht die Entwicklung aber positiv: "Es hat große Fortschritte bei der Brennstoffzellen-Technologie gegeben." Er sei zuversichtlich, dass die Technik schon bald konkurrenzfähig zu Benzin- und Dieselantrieben werde. "Wasserstoff ist eine der besten Antworten auf die Frage, wie man Energie speichern kann", sagte der Chef des französischen Multis Total, Patrick Pouyanne.
Die Meldung siehe: weltkonzerne-wollen-wasserstoff-antrieb-voranbringen

Berlingokäufer
Geschrieben

Die Brennstoffzelle ist immer demnächst konkurrenzfähig ...

Ankündigungen haben schon viele gemacht - Taten zählen.

  • 4 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)
Zitat

Aus dem obigen Link:

 

Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos verkündete eine hochkarätige Industrie-Phalanx, sie wolle den Wasserstoffantrieb endgültig zum Erfolg führen.

Produktion im großen Stil

Unter der Führung des japanischen Autoherstellers Toyota und dem französischen Gasehersteller Air Liquide schlossen sich im Jänner dieses Jahres rund ein Dutzend Weltkonzerne wie BMW und Shell dafür zum „Hydrogen Council“ zusammen. Sie wollen jährlich 1,4 Mrd. Euro in die Technik stecken. Damit hat das H-Auto nun eine mächtige Lobby, die das Thema nach Jahrzehnten wieder aus dem Dornröschenschlaf weckt.

Bisher haben Toyota und Hyundai Autos mit Brennstoffzelle in Großserie. Honda und General Motors produzieren in einem Joint Venture Brennstoffzellen für Autos beider Konzerne. Daimler will noch in diesem Jahr einen Geländewagen mit Wasserstofftechnik herstellen, allerdings als Hybrid mit E- und H-Antrieb. BMW will ab 2025 Brennstoffzellenautos in Serie auf die Straße bringen.

Aus dem Auspuff kommt nur Wasser

Wasserstoff hat sich zum Hoffnungsträger der Branche entwickelt. In einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG unter 1.000 Managern weltweit schlossen sich 78 Prozent der Meinung an, dass Brennstoffzellenautos den wahren Durchbruch für Elektromobilität bringen würden.

Mit Wasserstoff aus Erdöl. Das ist das Problem. Der Zusammenschluss von "ein Dutzend Weltkonzernen" kommt nicht aus der Solar- oder Windenergie, sondern aus Chemie-, Verbrennungsmotor und Ölkonzernen!

Wo der Wasserstoff, der immer schön unweltfreundlich von Tank bis E-Motor erklärt wird, vor dem Tank herkommt, wird einfach weggelassen. In diesem Lobby-Artikel ist das nicht anders.

Bearbeitet von e-motion
Geschrieben (bearbeitet)

Das Geld für diese Investitionen ist in dieser Branche da. Das ist das Problem. Und die Stromerzeuger haben leider nicht diesen historisch gewachsenen direkten Draht zur Fahrzeugindustrie, wie die Ölmultis. Öl- und Autoindustrie profitieren reibungslos von einander - Strom- und Autoindustrie dagegen müssen zu einer gemeinsamen Vorgehensweise gedrängt werden. Außerdem haben die meisten Stromerzeuger auch noch nicht wirklich das Geschäft gewittert, das hier definitiv schlummert. Die machen derzeit Ladesäulen nur zur Imagepflege, nicht als Geschäftsmodell. 

Man stelle sich bloß vor: Fast die gesamte Wertschöpfung der Energiebereitstellung für den Individualverkehr geht von den Ölmultis auf die Stromerzeuger über - inkl. Bereitstellung der Infrastruktur. Wenn das kein Zukunftsmarkt ist, dann weiß ich auch nicht, was sonst.

Ich kenne aber leider viele, die ein Wasserstoffauto jedenfalls für die bessere Variante halten - vermeintlich keine Änderung im Fahrverhalten notwendig, quasi emissionslos vor Ort, Vorzüge des elektrischen Antriebs. Woher das Gas kommt, ist den meisten doch völlig egal. Das wird zwar bei der Stromherkunft auch so sein, sobald das Elektroauto in der Breite ankommt, aber beim Strom gibt es mehr gesellschaftspolitische Hebel, um die Energiewende voranzutreiben - beim Gas ist das derzeit nicht in Sicht und es würde auch nur hauptsächlich den Verkehr betreffen, nicht wie bei der Stromerzeugung alle Verbraucher gleichermaßen.

Ein Umstieg auf H2-Autos würde die Energiewende um Jahrzehnte zurückwerfen, anders kann ich es nicht ausdrücken. Derzeit sind einzig und allein noch der hohe Preis und die niedrige Tankstellendichte und die fehlende Modellvielfalt die Hemmnisse für einen größeren Erfolg - dieses Zeitfenster von ca. 5-10 Jahren müssen die Elektroautopioniere wie Tesla nützen, denn für die Verbrennerhersteller und deren Zulieferer wäre es nur allzu bequem diese 10 Jahre durchzutauchen und dann mit hochkomplizierter Antriebstechnik einfach weiterzumachen wie bisher.

P.S.: Ich halte Wasserstoff für ein mehr als taugliches Speichermedium - aber eben für Großanwendungen (Flugzeug, Schifffahrt, Power-to-Gas, etc.), nicht für den Individualverkehr.

Bearbeitet von grojoh
Geschrieben

Brennstoffzellenauto Toyota ruft sämtliche Mirai-Modelle zurück

Weil beim Toyota Mirai das Antriebssystem ausfallen kann, muss der japanische Hersteller alle bisher verkauften Exemplare des Wasserstoffwagens zurückrufen.

Zitat

Ein Softwarefehler könne bei dem Brennstoffzellenauto dazu führen, dass sich das Antriebssystem plötzlich ausschaltet, teilte Toyota am Mittwoch mit. Betroffen sind demnach alle Fahrzeuge die zwischen November 2014 und Dezember 2016 vom Band liefen.

Wie, kein Online-update? :)

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/toyota-mirai-brennstoffzellenauto-wird-zurueckgerufen-a-1134729.html

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Eine richtige (wenn auch späte) Erkenntnis von Daimler: http://www.t-online.de/auto/alternative-antriebe/id_80742448/elektroautos-daimler-laeutet-das-ende-der-brennstoffzelle-ein.html

Zitat

"In den nächsten zehn Jahren wird unser Schwerpunkt auf batterieelektrischen Antrieben liegen", sagte Konzernchef Dieter Zetsche auf dem auto motor und sport Kongress am Montag in Stuttgart.

Zitat

"Diese Vorteile haben sich durch die modernere Batterietechnik reduziert. Die Batteriekosten gehen stark nach unten, auf der Wasserstoffseite ist die Herstellung des Brennstoffes aber weiterhin teuer."

 

Geschrieben

Die Brennstoffzelle kommt spätestens dann wieder, wenn man auch vom LKW aufwärts Alternativen zum Diesel suchen muss. Ich wär mir da nicht so sicher, ob ich als Daimler-Konzernchef wirklich das Ende der Brennstoffzelle einläuten wollen würde. Es gibt immer noch viele LKW mit dem Stern drauf, und an seiner Stelle würde ich das auch in 20 Jahren noch so haben wollen.

Aus Gewichts- und Kostengründen geht das bei LKW eher nicht per Batterie. Gut, die riesen Reichweiten wie mit den grossen Dieseltanks heute wirds mit Wasserstoffgas auch nicht mehr geben, aber wenn man in ein paar Minuten z.B. in den Pflichtpausen auftanken kann, wird man das in Kauf nehmen müssen. Solche Möglichkeiten werden Batterien in absehbarer Zeit nicht zu bieten haben.

  • Like 1
  • 1 Monat später...
Geschrieben

Wie die FAZ schreibt, haben die großen japanischen Autobauer Toyota, Nissan und Honda am Freitag eine Absichtserklärung unterzeichnet, nach der sie zusammen mit acht anderen Partnern, vor allem aus der Energiewirtschaft, die Verbreitung von Brennstoffzellenfahrzeugen in Japan fördern wollen. Sie zielt vor allem auf den Bau von mehr Wasserstofftankstellen. Bislang gibt es in Japan 90 Wasserstofftankstellen; bis 2020 soll diese Zahl nach Regierungsplänen auf 160 steigen. Eine Wasserstofftankstelle kostet etwa doppelt soviel wie eine reguläre Tankstelle. Die Regierung bezuschusst sie aber mit etwa der Hälfte der Kosten.

Geschrieben
Zitat

Toyota City, Japan, May 19, 2017 - (JCN Newswire) - Toyota Motor Corporation, Nissan Motor Co., Ltd., Honda Motor Co., Ltd., JXTG Nippon Oil & Energy, Idemitsu Kosan Co*., Ltd., Iwatani Corporation*, Tokyo Gas Co., Ltd., Toho Gas Co., Ltd., Air Liquide Japan Ltd., Toyota Tsusho Corporation and Development Bank of Japan Inc. have signed a memorandum of understanding on collaboration toward the large-scale construction of hydrogen stations for fuel cell vehicles

 

* The Idemitsu Group engages in the production and sale of petroleum .
* Gas and energy development and supply company. Iwatani Corporation
 

Woher der Öko-Wasserstoff wohl kommen soll? Vielleicht per Atomstrom generiert? Ist Toyota doch egal.

Zitat

As a specific form of such cooperation, the 11 companies will consider establishing a new company within 2017. The new company would aim to: 1) achieve steady construction of hydrogen stations by implementing measures to support hydrogen-station construction and operation, and 2) achieve wider use of FCVs and the independence of the hydrogen station business through activities for reducing costs, including governmental review of regulations, and activities for improving operational efficiencies, thus contributing to the realization of a hydrogen society in Japan.


http://news.sys-con.com/node/4085741

Na dann: Vollgas!

Albert Rupprecht
Geschrieben (bearbeitet)
vor 2 Stunden, e-motion sagte:

Woher der Öko-Wasserstoff wohl kommen soll? Vielleicht per Atomstrom generiert? Ist Toyota doch egal.

 

Nun, man könnte erst einmal die Wasserstoff-Fahrzeuge in die Welt setzen und dann dazu übergehen, den Wasserstoff per Solarenergie in Afrika zu erzeugen und per Pipeline nach Europa zu schaffen. Die Zerlegung von Wasser in Wasserstoff mit Elektrizität ist bekanntlich nicht sehr effizient, aber in Afrika gibt es genug Sonneneinstrahlung.

Das Problem bei alldem ist nur, es ist irrsinnig aufwendig. Man muss ein Pipeline-Netz zu den Tankstellen legen. Das Tanken ist auch nur mit Sicherheitsvorkehrungen möglich. Der Fahrzeugtank kann nicht beliebig geformt werden und nimmt infolgedessen viel Platz weg. Speichern geht momentan brauchbar nur verflüssigt in der Isolierkanne, lässt man den Wagen in paar Wochen stehen, ist der Tank leer, weil der erwärmte Wasserstoff abgeblasen werden muss - das geht aber unproblematisch. Und eine Brennstoffzelle ist so kompliziert, dass ich schon mehrmals vergessen habe, wie sie funktioniert und es gerade auch nicht weiß. Vor 20 Jahren hieß es übrigens, sie brauchen noch 15 Jahre Entwicklungszeit und als die 15 Jahre um waren, hieß es, es sind noch weitere 15 Jahre erforderlich.

Man kann auch einen Verbrennungsmotor mit Wasserstoff betreiben, mit Fortschritten bei den Brennstoffzellen haben auch die Motorenkonstrukteure Fortschritte gemacht. Ich weiß aber gerade nicht, wie sehr sie mithalten können. Bei der heftig einsetzenden Verbrennung ist übrigens ein Wankelmotor im Vorteil, da wäre immerhin eine Renaissance möglich, zumal der weniger Platz benötigt und das Elektrofahrzeug im Packaging sowieso überlegen ist - die Batterie lässt sich schließlich weitgehend beliebig formen, da sie aus kleinen Zellen besteht.

Also ich wüsste nicht, weswegen ich einen Wasserstoffwagen kaufen sollte.

Bearbeitet von Albert Rupprecht
Geschrieben (bearbeitet)

Bei nano wurde gestern wieder ein autarkes Mehrfamilienhaus in Brütten bei Winterthur gezeigt. Das hat Solarzellen, einen Akku für 2-3 Taqge  und eine H2-Elektrolyse mit Brennstoffzelle als Langzeitspeicher und der Solarstrom reicht für 1 E-Auto.

large.brennstoffzelle-Haus.JPG.6bd9133dbefcc48eddd26450cf2e2fcf.JPG

http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=64631

Ronald

Bearbeitet von Ronald
  • Like 1
Geschrieben (bearbeitet)
Am 23.5.2017 at 15:12 , Albert Rupprecht sagte:

Nun, man könnte erst einmal die Wasserstoff-Fahrzeuge in die Welt setzen und dann dazu übergehen, den Wasserstoff per Solarenergie in Afrika zu erzeugen und per Pipeline nach Europa zu schaffen. Die Zerlegung von Wasser in Wasserstoff mit Elektrizität ist bekanntlich nicht sehr effizient, aber in Afrika gibt es genug Sonneneinstrahlung.

Also kein wesentlicher Nachteil gegenüber der Ölbasierten Weltwirtschaft. Immerhin muss man zur Wasserstoffproduktion mit Solarstrom nicht in die Arktis vordringen, und dort Tiefseebohrungen finanzieren, um dann den begehrten Rohstoff mit Tankern und Eisbrechern zur Raffinerie und das Raffinat dann zum Verbraucher zu bringen.

Demgegenüber empfinde ich ein Gasometer und eine Elektrolyseanlage als geradezu simpel, auch wenn man den Gastanker und die Solarzellen in der Wüste noch dazunimmt.

Zitat

Man kann auch einen Verbrennungsmotor mit Wasserstoff betreiben, mit Fortschritten bei den Brennstoffzellen haben auch die Motorenkonstrukteure Fortschritte gemacht. Ich weiß aber gerade nicht, wie sehr sie mithalten können.

Gasmotoren sind, soweit mir bekannt, im besten Fall auf Niveau eines Dieselmotors. Allerdings nur, wenn sie optimal betrieben werden können, etwa als Antrieb eines Generators... Im Strassenverkehr genauso traurig, wie alle Verbrennungsmotoren sonst auch. Demgegenüber liegt der Wirkungsgrad einer Brennstoffzelle so beim Doppelten.

Ob der Wankelmotor, der ja aufgegeben worden sein soll, weil es Dichtungsprobleme gab, da wirklich wiedergeboren wird? Kaum. Gas dürfte da nicht weniger anspruchsvoll sein als flüssige Treibstoffe.

Dann wohl schon eher eine Gasturbine, die aber im Landverkehr nicht ernstlich brauchbar ist, weil es zu viele thermische Lastwechsel gibt und dannn säuft das Ding auch noch zu viel, denn auch Leerlauf kostet viel Treibstoff.

Zitat

zumal der weniger Platz benötigt und das Elektrofahrzeug im Packaging sowieso überlegen ist - die Batterie lässt sich schließlich weitgehend beliebig formen, da sie aus kleinen Zellen besteht.

Der Platzbedarf ist sekundär. Sieh Dir mal an, wie wenig nutzbaren Raum aktuelle Automodelle bieten. Da ist das Protzen wichtiger, dann ist auch noch die Sicherheit vordringliches Anliegen, dann muss es gut aussehen, dann auch agressiv aussehen, dann muss das neue Modell jeweils 3cm breiter und 10cm länger sein, als das vorangegangene, und natürlich ohne mehr Innenraum, ganz im Gegenteil, es darf gern weniger sein. Dann sind Ebene Laderäume und geteilte Rücksitzlehnen angeblich zu schwer, zu teuer und auch gar nicht erwünscht. Die Ladekante kann ja auch nicht hoch genug sein...

Nein, der Platzbedarf von Gastanks ist sicher nicht das unlösbare Problem. Alle möchten höher Sitzen. Packt die doch einfach in ein Chassis, auf welches dann eine beliebig geformte und nach Gusto auszunutzende Carosse mit Fahrgastzelle aufgesetzt wird. Zudem: Auch Batterien brauchen Raum, und es gibt gewisse Anforderungen etwa an die Zellengrösse und die Verbindungen der Zellen, die eine Quaderform oder doch annähernd sowas günstig erscheinen lassen. Und auch Batterien sind sehr schwer, so dass man sie möglichst unten einbauen sollte, und idealerweise irgendwo zwischen den Achsen, genauso wie Gastanks auch.

Zitat

Also ich wüsste nicht, weswegen ich einen Wasserstoffwagen kaufen sollte.

Ich auch nicht. Weil ich nicht wüsste, wo ich den volltanken könnte.

Wenn aber der Ölpreis dereinst mal wieder bei xhundert $ liegt, erwarte ich, dass die Industrie nicht erst dann anfängt, Alternativen auf die Strasse zu bringen. Und Batterien sind nun mal nicht für alle Anwendungen praktikabel. Ich denk an LKW: Dass die mit Gas fahren könnten, wäre immerhin denkbar, mit Batterien gehts nicht näherungsweise, wegen Gewicht, Reichweite und Ladezeit.

Bearbeitet von bluedog
Geschrieben

Die autobild schreibt über den Wettlauf um den Wasserstoff. In den kommenden fünf Jahren entscheidet sich, was sich bei der E-Mobilität durchsetzt: Batterie oder Brennstoffzelle. Noch fahren die Autokonzerne zweigleisig. Obwohl VW 2020 die große Elektro-Offensive mit batterieelektrischen Modellen starten will, stuft VW-Markenchef Herber Diese die Brennstoffzelle als sehr relevant ein. Daimler stellt auf der kommenden IAA den GLC F-Cell vor. Das Brennstoffzellenfahrzeug Toyota Miai fährt schon auf unseren Straßen. Hyundai hat das Konzeptauto FE Fuel Cell vorgestellt, das 2018 in Serie gehen soll. Honda hat schon 2008 das Brennstoffzellenmodell FCX auf den Markt gebracht und präsentierte jüngst den neuen Clarity Fuel Cell. Toyota hat jüngst einen Brennstoffzellen-LKW vorgestellt. Bei den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio werden die Athleten nur in Bussen mit dieser Technik chauffiert.

In D verdoppelt sich unterdessen die Zahl der Wasserstofftankstellen von zurzeit 30 auf 53 bis Jahresende und bis 2019 sollen es rund 130 werden (Bild siehe oben). Die Kosten von über einer Million Euro pro Säule trägt H2Mobility, ein Konsortium unter anderem mit Daimler und Linde.

Das Fazit der autobild: Weite Strecken, Urlaubsanfang, große Fahrzeuge: hier ist der batterieelektrische Antrieb (vorerst) begrenzt. Eine realitätsnahe Lösung ist die mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle. Die bringt sogar den LKW über die Autobahn. Wenn es nicht bald a) mehr Autos im Verkaufsraum und B) mehr Tankstellen gibt, ist die Glaubwürdigkeit der Technik verloren.

Albert Rupprecht
Geschrieben
vor 6 Stunden, acc-intern sagte:

Die autobild schreibt über den Wettlauf um den Wasserstoff. In den kommenden fünf Jahren entscheidet sich, was sich bei der E-Mobilität durchsetzt: Batterie oder Brennstoffzelle.

Wenn der Wasserstoff schon in 5 Jahren konkurrenzfähig sein soll, hat er doch jetzt schon verloren. Verglichen mit dem Elektrowagen hat es doch nur Nachteile: Die Reichweite mit diesen 700 bar-Tanks ist nicht größer als bei einem Tesla, die Raumausnutzung aber miserabel. Die Tanks sind unförmig, man muss Platz für den Abgasstrang lassen, zusätzlich zum Tank muss man auch noch die Brennstoffzelle irgendwo unterbringen. Also wenn hier ein Tesla und da ein enger Wasserstoffwagen steht?! Dann ist die Lebensdauer der Zelle erstmal fraglich, vermutlich fraglicher als die einer Batterie - insbesondere wenn man dazu übergeht, bei einem Defekt einzelne Zellen auszutauschen.

Für einen Kleinwagen ist es komplett uninteressant, zumal man wieder das Problem mit der Betriebstemperatur im Nahverkehr hat. Außerdem kann man nicht zuhause tanken. Mit anderen Worten: Elektrowagen kommen im jeden Fall und infolgedessen auch Ladestationen. Und ganz zur Not kann man auch an einer Steckdose irgendwo in der Pampa laden, wenn auch langsam.

Und bei der Batterie ist man noch nicht am physikalischen Maximum angekommen, da sind über 1000 km Reichweite bei vertretbaren Gewicht durchaus noch erreichbar.

Wie sollen sich da Kunden für einen Wasserstoffwagen finden? Und ohne Kunden ist - wie angekündigt - kein akzeptables Tankstellennetz in Aussicht gestellt. Ich kann mir da nur ein Vehikel für Verbrennungsmotorfans vorstellen. Aber ein Achtzylinder mit Wasserstofftanks, also ob da die Abmaße des gemeinen Sportwagens ausreichen?

 

Macht doch mal einen Vorschlag, wieso sich trotzdem jemand ein Wasserstofffahrzeug kaufen soll!

  • Like 1

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