Motordiagnoseleuchte nach langer Standzeit?

[Vielniks]

Hi,

ich bin neu im Forum und habe gleich eine Frage.

Ich habe einen Xsara Picasso gekauft, Baujahr 2008, 76000 km gelaufen.

Nach etwa 100 km leuchtete die Motordiagnoseleuchte auf und es erschien die Fehlermeldung "Fehler Motorsteuerung".

Ich bin daraufhin in eine Werkstatt gefahren und habe den Fehler auslesen lassen. Darin stand, dass ein Fehler in der Gemischregelung vorliege, mal sei es zu fett, mal zu mager. Der Werkstattleiter konnte jedoch keine genaue Fehlerursache ausmachen, vielleicht die Lambdasonde, meinte er.

Nach der Fehlerlöschung dauerte es 100 km, bis die Fehlermeldung wieder auftauchte. Dieses Mal fuhr ich zum Citroen-Händler, der denselben Fehler noch einmal auslas. Auch er konnte aber keine genaue Fehlerursache sagen. Lamdasonde, Software, Katalysator vielleicht.

Der Händler in Delmenhorst meinte, das sein nichts Schlimmes. Der Wagen habe längere Zeit gestanden, da könne das schonmal vorkommen. Ich solle mir keine Sorgen machen, einfach weiterfahren, den Fehler nach einer Woche nochmal löschen lassen und wenn er dann wieder auftritt, soll ich vorbeikommen.

Der Werkstattleiter der Citroen-Werkstatt hält das für unwahrscheinlich, meinte, der Händler wolle nur Zeit schinden.

Ich bin ziemlich genervt und unschlüssig.

Ich wäre sehr froh, wenn jemand einen Tipp für mich hätte.

Dank und Gruß

[ramimo]

Händler offiziell vom Mangel informieren und auf Reparatur bestehen. Wenn nicht will: schreiben dass man den Mangel auf seine Kosten beheben lässt. Wenn er immer noch nicht will: das durchziehen. Falls es an der Standzeit liegt kann er was von Liqui Moly in den Tank schütten, ein paar 100 km fahren und gut ist.

[Vielniks]

Danke. Hab ich mir auch so gedacht. Wahrscheinlich geht es nur so.

[elfie31]

bei mir (Picasso BJ 2006) taucht dieser Fehler auch immer wieder auf. Das erste mal, da war der Wagen ca. 2 Jahre alt.

Da der mittlerweile auf LPG umgeruestet war war es fuer alle einfach: der Umruester sagte: Citroen ist schuld, Citroen sagte: der Umruester ist schuld.

Leider habe ich mich innerhalb der Garantiezeit abwimeln lassen und mich deswegen letztes Jahr selbst auf die Suche begeben muessen, weil der Fehler immer oefter auftrat und der Wagen dann in eine Art Notlauf ging.

Oft reicht es wie bei einem alten Microsoft Windows "neu booten", d.h. Motor aus, Zuendung aus, kurz warten, neu starten.

So richtig geloest ist das immer noch nicht. Aber darueber habe ich einiges gelernt ueber Sensoren und Motorsteuerung ;-)

Der Fehler trat meist direkt nach dem starten auf, aber nie, wenn der Wagen winterkalt oder so richtig warm gelaufen (> 50km Fahrt) war.

Es gibt einige Sensoren, die bekannt dafuer sind, dass sie verdrecken, oder verschleissen.

Z.B. der Saugrohrdruck-Sensor, den kann man beim Picasso leicht selbst ausbauen und in Waschbenzin reinigen.

Ich bezeichne das als "Sollbruchstelle" oder "Fehlkonstruktion", da wird Oeldampf ueber den Sensor geleitet, der kondensiert und verdreckt den Sensor langsam aber stetig.

Wenn der versifft ist und matschige Werte liefert, dann denkt der Computer, das Gemisch stimmt nicht.

("gar keine Werte" wuerde der Computer als "Sensor kaputt" erkennen und wiedergeben)

Und regelt dann entsprechend nach, was dann zu Folgeproblemen kommen kann (Fehlzuendungen, und dann Notlauf)

Die naechste Steigerung, der Computer lernt aus diesen matschigen Werten, d.h. selbst, wenn der Sensor nun sauber ist, dauert es eine Weile, bis der Computer aus den neuen, sauberen Werten gelernt hat.

Schneller geht es, wenn der Haendler/Citroen die gelernten Motorkennwerte auf Werkseinstellung zuruecksetzen kann.

Nachteil:

wenn das Grundproblem damit nicht geloest sein sollte, dauert es dann wieder eine Weile, bis der Fehler wieder auftritt.

Und genau das gilt es in deinem Fall abzusichern, dass du nicht durch so einen "Trick" denkst, du seist den Fehler los und der Haendler ist aus dem Schneider.

Es gibt da neben den Lambdasonden (werden erst ab ca. 30 Grad Motortemperatur in die Berechnung des Gemischs einbezogen) noch ein paar Temperatursensoren, die in die Gemischaufbereitung reinspielen und seltsamerweise die Batteriespannung, die vom Bordcomputer hinzugezogen wird.

Fuer einen Temperatursensor gab es sogar mal eine Rueckrufaktion, weil da Kuehlmittel durch den Sensor in das Kabel gezogen wurde und am Ende sogar das Steuergeraet zerstoeren konnte.

Es nutzt nix, wenn der Haendler den Computer an das Auto haengt und die Sensorwerte nimmt, die der Coputer ausliest. Es sei denn, die sind total daneben, aber dann wuerde auch das Steuergraet den als kaputt erkennen.

Die Fehler findet man wahrscheinlich nur mit Oszilloskop.

Oder eben auf Verdacht einen Sensor austauschen, wenn der Austausch billiger ist als die Arbeitszeit der Fehlersuche.

In der Garantiezeit kann dir die Arbeitszeit egal sein ;-)

Wenn man das web durchforstet nach den Fehlermeldungen tun sich Abgruende auf.

Problem: die kucken immer nur alle in den Computer, kaum einer strengt mal sein Hirn an.

Da gibt es die abstrusesten Reparaturvorschlaege (einer teurer als der andere...) und ein paar Monate spaeter steht der Kunde mit dem gleichen Fehler wieder in der Werkstatt.

Als da waeren:

- sehr gerne werden neue Zuendspulen verkauft

- auch sehr beliebt: Drosselklappeneinheiten (oft nur verdreckt und eine Renigung tut Wunder)

- oder fuer die, die von "der alten Schule" sind, Zylinderausfraesen

Da bei vielen dieser Arbeiten dann auch der Computer resettet werden muss, hat man obigen Effekt, der Computer setzt bei den Werkseinstellungen neu an und lernt und lernt und lernt... entweder er laeuft dann irgendann wieder Amok, weil das Grundproblem noch existiert oder nicht.

Bei mir ist jetzt seit Maerz Ruhe mit Unterbrechung von einem Startvorgang mit Problem und dann reboot.

Aber "Problem geloest" ist anders...

Man kann auch nicht sagen, dass waeren "die Franzosen", diese Software- und Sensorprobleme ziehen sich durch alle Marken.

Ich liebe meinen LPG Picasso, aber mein naechstes Auto wird ein Rentner-Auto ohne Elektronik...