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Der Rücktritt von Klaus Wowereit


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Geschrieben

Hallo, sicherlich interessiert das Thema weitgehend nur Berliner. Ich habe das Bedürfnis, mal meine Meinung dazu zu schreiben.

Ich habe den Einstieg von Klaus Wowereit von Anfang an verfolgt. Plötzlich tauchte da einer auf, der mit freundlichen Worten viele Dinge beim Namennannte. Daran besonders fand ich, dass es völlig unaggressiv abersachlich foruliert wurde. Als Klaus Wowereit einige Zeit zum Regierenden Bürgermeister von Berlin gewählt wurde, fand ich dasrichtig gut. Ein neuer Politik-Stil hielt Einzug. Da war ein Mann, der ausgesprochen konstruktiv Konflikte lösen konnte. Insbesondere das Funktionieren der Koalition mit der Linken empfand ich als einen Beitrag, dass zusammengeführt wurde, was zusammen gehört. Ausgesprochen segensreich!

Im Zusammenhang mit meinen Besuchen des Aedes bei Ausstellungseröffnungen habe ich diesen Klaus Wowereit sozusagen hautnah erlebt. Er war einfach ein Berliner ohne die geringsten Starallüren. Na ja, und, und, und ...

Das er regelerecht von den Firmen, die beim BER beschäftigt waren, beschissen wurde, ist für mich bis heute nicht nachvollziehbar.

Ich empfnd dieses bushing gegen ihn - auch aus den Reihen der SPD - unerträglich und respektlos. Gut, dass Wowereit jetzt - zum Selbstschutz - die Notbremse gezogen und seinen Rücktritt erklärt hat. Aberich bedaure trotzdem diesen Vorgang, wie man ihn geradezu aus dem Amt geekelt hat.

Wie findet ihr das?

LG

Dorothea

Geschrieben

Klaus wer ?

Ich bin zum Glück kein Berliner, aber Wowereit war im Rest der Republik hauptsächlich durch seine Homosexualität bekannt.

Was BER betrifft, war er etwa 7 Jahre Vorsitzender des Aufsichtsrates ... und in dieser Funktion hat er einfach versagt ...

Geschrieben

Holla,

da kommt bestimmt noch eine Klage,....

gegen den Klebstoff-Hersteller.

;)

Geschrieben
Klaus wer ?

Ich bin zum Glück kein Berliner, aber Wowereit war im Rest der Republik hauptsächlich durch seine Homosexualität bekannt.

Was ja viel über den Rest der Republik aussagt, oder?

Geschrieben (bearbeitet)

Ziemlich genau, als Klaus Wowereit OB wurde, vierließ ich die Stadt. Während 1,5 Jahrzehnten war ich 2-3 Mal jährlich für ein paar Tage wieder in Berlin. Ich bin seit einigen Jahren ungern dort, die Stadt deprimiert mich. In meinem alten Heimatstadtteil Lichterfelde sind die Straßen mur noch Trümmerhaufen, die mangels Geld für eine Erneuerung großflächig auf Tempo 30 begrenzt wurden. Selbst mit einem Xantia hält man sich besser daran. Jede 2. der alten Gaslaternen funktioniert überhaupt noch. Die Menschen wirken auf mich ebenso verwahrlost und verarmt.

Welche Probleme hat "Wowi" denn gelöst, ich sehe nur eine permanente Talfahrt. Und viel größere Probleme als vor 15 Jahren. BER lediglich als Ausrufezeichen einer generellen Entwicklung.

Wowereit ist sicher nicht schuld an neuen Herausforderungen an Berlin, aber er hat in meinen Augen nicht das Potential die Hauptstadt zu führen. Seinen Rücktritt empfinde ich als richtig. Und als lange überfällig.

Bearbeitet von TorstenX1
Geschrieben (bearbeitet)
Was ja viel über den Rest der Republik aussagt, oder?

oder über Wowereits (Un)Fähigkeiten ...

Woher soll der Rest der Republik denn mitbekommen, was der Berliner Bürgermeister so alles während seiner Amtszeit lokal leistet .... oder weißt Du, was Roters, Peß und Co. so machen (falls Du sie kennst) ???

Bearbeitet von oldshat
Geschrieben

Ich denke, Holger meint zurecht eine allgemeine Ungebildetheit. Ich z. B. Wurde in den 70ern und 80ern als Kind und Jugendlicher im Urlaub in Griechenland oder Italien öfters mal von Westdeutschen gefragt, ob ich denn nun aus West- oder Ostberlin komme... Es war mir damals bereits nicht ganz verständlich, wie man als Deutscher derartige Wissenslücken haben kann.

Geschrieben

Schade!

Ich sehe das eben anders!

Geschrieben

Wowi ist schon sympathisch und kommt gut an. Heute hat er immer noch ständig von einer Entwicklung gesprochen, die Berlin haben müsste. Ich glaube er hat es immer noch nicht kapiert, warum er gescheitert ist. Dieser von Wirtschaftsverbänden und Lobbyisten aufgeschwatzte krampfhafte Zwang der permanenten Veränderung ist bei Ihm zur Glaubensfrage geworden und er erkennt nicht mehr was wirklich notwendig ist und vor allem wie es gemanagt werden muss. Der BER ist kein Zufall sondern wie Torsten X1 richtig sagt das Ausrufezeichen dieser ganzen Fehlentwicklung. Es ist gut, das er geht.

Geschrieben (bearbeitet)

Sach mal Dorothea,

bist Du sicher das Du in Berlin wohnst ?

Frag mich bloß grad ob Du das nicht mitbekommen hast was hier in den letzten 14 Jahren so schief gelaufen ist.

Daran hat der Herr W aus B an der S einen maßgeblichen Anteil dran.

Meine Tante kannte den schon weit vor seiner großen Kariere. Sie beschrieb ihn als selbstverliebten Schnorrer .

Ganz ehrlich. Wenn jemand zurücktritt weil er sich jetzt mal um sich kümmern will.....Ich lach mich wech.

Unser Partylöwe hat es sich ja nun echt gut gehen lassen.

Er hinterlässt ein Berlin was genau seinen Wünschen entspricht. Einen riesengroßen Vergnügungspark .

Für Touris und die Reichen Schnäppchenjäger der Welt.

Ansonsten ist Berlin noch genau so Arm und Sexy wie vor 14 Jahren.

Bin mal gespannt welches Unternehmen bald ein neues Vorstandsmitglied hat.

Bearbeitet von Frank M
Geschrieben
Ich bin zum Glück kein Berliner, aber Wowereit war im Rest der Republik hauptsächlich durch seine Homosexualität bekannt.

Du solltest nicht Deine Filter ganz D-Land über stülpen; sondern an ihnen arbeiten.

_R_

Geschrieben
In meinem alten Heimatstadtteil Lichterfelde sind die Straßen mur noch Trümmerhaufen, die mangels Geld für eine Erneuerung großflächig auf Tempo 30 begrenzt wurden. Selbst mit einem Xantia hält man sich besser daran. Jede 2. der alten Gaslaternen funktioniert überhaupt noch. Die Menschen wirken auf mich ebenso verwahrlost und verarmt.

"Berlin. Die ganze Stadt sieht aus, als wäre sie von einer reicheren Stadt zum Sperrmüll rausgestellt worden."

(Quelle: https://twitter.com/leogfischer/status/504289974049832960)

Geschrieben (bearbeitet)
... Er hinterlässt ein Berlin was genau seinen Wünschen entspricht. Einen riesengroßen Vergnügungspark .

Für Touris und die Reichen Schnäppchenjäger der Welt...

Das ist aber nun wirklich nicht Wowis Schuld, sondern es war mehr oder weniger schon so. Wenn ich mich nicht täusche, liegt das Bruttosozialprodukt der Stadt auch heute noch auf dem Niveau von Bielefeld (also nicht existent :)).*

Das hat so drastische Auswirkungen, das Berlin weit mehr noch als andere Städte heute per LKW und nicht per Bahn versorgt wird.

Warum: Weil die Stadt fast nur konsumiert, aber wenig exportiert und LEER zurückfahrende Güterzüge besonders unwirtschaftlich sind!

Anderes Beispiel: Nenn mir mal mit Ausnahme von Siemens (mehr pro forma) und Deutscher Bahn nur einen bedeutenden Konzern, der heute noch (anders als in Vorkriegszeiten) seine Zentrale in Berlin hat. Die sind fast alle weg und sind auch nach der Wiedervereinigung nicht zurückgekommen.

Ebenso hat Berlin seit jeher einen überproportional großen Anteil sozial Schwacher, die von Transferleistungen abhängig sind und die Stadt hing schon immer (früher eben Westberlin) am Tropf des ganzen Landes. Berlin ist eben traditionell ein Mekka für Wehrdienstverweigerer und Aussteiger jeder Art. Ich habe persönlich einige Menschen im Bekanntenkreis, die auf ihrer Identitäts-/Job-/Existenzsuche als frühere Bewohner der BRD einfach in Berlin "hängengeblieben" sind.

Das alles hat Wowi so vorgefunden und konnte es natürlich auch nicht in 13 oder 14 Jahren grundlegend ändern.

Übrigens sind wirtschaftliche Lage und Lebensqualität sehr schwer zu fassen, wie folgende Wikipediazitate zeigen:

In den unterschiedlichsten international angelegten Studien wird die Lebensqualität der Stadt Berlin als überdurchschnittlich bewertet.[81] Der Wealth Report listete im Jahr 2011 Berlin im globalen Vergleich der Lebensqualität auf Platz 2 aller untersuchten Weltstädte.[82]
Aber:
Nach dem Raumordnungsbericht 2011 des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) sind die Lebensverhältnisse im nationalen Vergleich in Berlin „stark unterdurchschnittlich“, ein Wert, der in Westdeutschland nur in fünf strukturschwachen Stadt- und Landkreisen anzutreffen ist.[83]

http://de.wikipedia.org/wiki/Berlin#Wirtschaft

Verwirrend, echt.

... Ansonsten ist Berlin noch genau so Arm und Sexy wie vor 14 Jahren...
Das stimmt doch gar nicht.

Zumindest für die Schönen und Reichen, die sich eine schicke Wohnung und das Einkaufen und Ausgehen im jeweils aktuellen In-Bezirk leisten können, ist Berlin auf jeden Fall sexier geworden! Das kann man als Besucher gut sehen.

*Edith schränkt ein:

Das finde ich so nicht mehr bestätigt. Der Vergleich betraf wahrscheinlich nur das produzierende Gewerbe, möglicherweise auch nur die Industrieproduktion, also ohne Dienstleistungssektor (Gastronomie, Tourismus, Kultur etc.).

Es gab nämlich mal eine längst vergangene Zeit, da war Berlin ein bedeutender Standort für Maschinen- und Anlagenbau (AEG, Siemens...) und sogar für die Autoproduktion.

Bearbeitet von Juergen_
Geschrieben

Zumindest SIEMENS produziert immernoch in Berlin.

Geschrieben

Die Schönen und Reichen, bzw. die die sich dafür halten ziehen nach Kreuzberg und Prenzlauerberg weil sie die gewachsenen Strukuren, die Künstler und normalen Leute schätzen und machen es genau damit kaputt.

Darauf hatte Wowi auch keine Antwort und gehört wohl zu den notwendigen Veränderungen.

Geschrieben
Die Schönen und Reichen, bzw. die die sich dafür halten ziehen nach Kreuzberg und Prenzlauerberg weil sie die gewachsenen Strukuren, die Künstler und normalen Leute schätzen und machen es genau damit kaputt.

Nicht zu vergessen die Schwaben, die machen die Schrippen mit ihren Weckle kaputt :-)

reich aber unsexy ...

Geschrieben (bearbeitet)

Wo isch's Broblähm mit dännä Wegglä?

Wegglä sind eine gute Sache!

Und warum isch der Schwabe an sich unsexy?

Aufgewühlt

Peter (Gaschtarbeiter im Schwabenland - quasi mit Migrationshintergrund)

P.S.: Auf mich wirkte Wowi - speziell in den letzten 2-3 Jahren - immer blasierter und arroganter. Keine Ahnung warum...

Bearbeitet von ACCM Peter D.
Geschrieben

Ich bin halt von Wowereit als gebürtiger Berliner enttäuscht.

Gerade von ihm hätte ich mehr Fingerspitzengefühl bei der Entwicklung der Stadt erwartet und mehr Weitsicht.

Einen Westteil der 25 Jahre mit viel Geld künstlich am Leben erhalten wurde und einen maroden Ostteil erfordern besondere Aufmerksamkeit.

Hier findet aber eine soziale Verdrängung mit so brachialer kraft statt, dem man hätte frühzeitig entgegen wirken müssen.

Berlin war immer eine Arbeiterstadt mit recht geringem Bildungsniveou . Die können natürlich nicht gegen die gut Ausgebildeten Zugezogenen anstinken.

Die Schere zwischen Arm und Reich klafft schon sehr weit auseinander.

Man kann Berlin aber auch nicht mit München Vergleichen. Da passiert zwar genau das Gleiche, aber der Verdienst ist dort

auch etwas höher. Berliner Durchschnitt liegt bei 1500 €. Gibt ja die Faustformel , Miete 1/3 des Einkommens.

Finde mal in Berlin ne 2 Zimmer-Wohnung für 500€. Wir zahlen jetzt noch "günstige" 750€ . 800 aufwärts hat man wieder die Auswahl.

Wenn sich nicht bald was ändert, haben wir hier irgendwann Pariser Verhältnisse.

Der Ton hier ist inzwischen sehr rauh geworden .

Ich warte auf den Tag wo es hier mal richtig knallt.

Klar ist Berlin hoch verschuldet. Aber marode Schulen,Straßen und kaum noch Polizei auf der Straße sind nicht der Weg.

Letztens lief eine Doku im Ersten. Wem gehört die Stadt ? Sehr sehenswert.

Auch wenn das hier für Den Ein oder Anderen polemisch klingt. Das ist leider die Faktenlage.

Und sicher , Wowereit ist da nicht alleine Schuld, aber als Bürgermeister hätte er da maßregelnder wirken können.

Geschrieben
Und warum isch der Schwabe an sich unsexy?

weil er alles so haben will wie dass es dahoim isch.

das ist vereinfacht das, was der ostdeutsche – wozu ALLE berliner zaehlen ;) – am westdeutschen gern ablehnt. neureiche conquistadores versuchen, die meinungsfuehrerschaft zu uebernehmen, die ihnen ihrer meinung nach qua vermoegensdifferenz zusteht. aussendienstopfer vermissen die heimat und moechten gern ihre umgebung so umerziehen, dass es noch besser ist als im miefig-piefigen herkunftsbawue. gelangweilte alimentierte blagen dieser spezies glauben, alles sei ein grosser freizeitpark und mit der wohnung haetten ihre eltern auch den rest der welt gekauft, und sie koennten sich darin auffuehren, als waeren sie da allein. in ihrem miefigpifigen herkunftsbawue geht das nicht, da dort noetigenfalls mit backpfeifen hilfserzogen wird und solcherlei rowdytum mit gesellschaftlicher aechtung der gesamten noch lebenden verwandschaft plus aller nachkommen bis in 200 jahren bestraft wuerde. kurzum: soziale inkompetenz, absolute abwesenheit von "common sense" und uebermaeszige ruecksichtslosigkeit – nicht mit absicht, sondern aus purer ignoranz und dummheit.

das sind die unangenehmen 10%, die die wahrnehmung praegen. und da sind – vermutlich aus rein statistischen gruenden – die schwaben ein bisschen staerker repraesentiert als andere. und die treffen dann bestenfalls auf die meinungsstarke und laute minderheit des jammerossis, und deutschland und seine vorurteile sind wieder perfekt. einigkeit in den koepfen herrscht nur darueber, dass frueher alles besser war.

Geschrieben

Warum läßt man dieser Minderheit (der miefig-piefigen Schwooba und sonstigen Zugezogenen) denn in Böhrlinn nicht die gleiche soziale Ächtung wie in der alten Republik zukommen - nötigenfalls mit oina Backpfeife in'd Gosch nei - zukommen?

Zur Änderung der Meinungshoheit gehören immer zwei...

Geschrieben

Mit Interesse verfolge ich eure Beisträge; einige Argumente teile ich auch. Vor allem denke ich auch, dass die soziale Frage sehr vernachlässigt worden ist.

Besonders beschäftigt mich der Vorgang, den ich besonders auch im Berufsleben erlebt habe, dass Menschen, die woanders in der Republik nicht leben können, von je her nach Berlin gekommen sind. Ich denke z.B. an die vielen alleinerziehenden Mütter, denen in ihren Herkunftsorten die Unterstützung versagt wurde, die sich gezwungen sahen, nach Berlin zukommen. Hier erhofften sie Unterstützung für sich, ihre berufliche Entwicklung und ihre Kinder. Und die bekamen sie auch.

Aber das war unabhängig von Wowereit.

Doro

Geschrieben

hat denn Berlin andere (Sozial-)Leistungen als andere Städte ?

Geschrieben

Nein, ich denke Dorothea meint Frauen z.B. Aus dem ländlichen Bayern wo bekanntlich die Kitas nicht so üppig sind und

es allein Erziehende nicht leicht haben überhaupt arbeiten zu können. Oder, Dorothea ?

Geschrieben

Nicht nur in Bayern, sondern auch in anderen Bundesländern hatten es alleinerziehende Frauen sehr schwer z.B. auch Sozialhilfe zu bekommen. Mag sein, dass sich das im Laufe der Zeit geändert hat.

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